Suppe für alle!

Immer bin ich in Versuchung „guten Morgen liebe Leser“ zu schreiben. Obwohl ich ja mittlerweile wissen sollte, dass ich zwar morgens mit dem Artikel anfange, es aber meistens bis abends dauert, bis er online geht. Nun könnte ich ja darauf hoffen, das sie den Artikel erst am Mittwoch Morgen öffnen, aber das wäre ja auch irgendwie blöd. Meine größere Hoffnung ist ja, dass sie so gespannt auf Neuigkeiten sind, dass sie es nicht erwarten können und immer sofort zu lesen beginnen.

Also, dann, ein „herzliches Willkommen“! Das passt immer, egal zu welcher Uhrzeit,…

Puh, jetzt geht es mir besser, haben wir doch für heute schon einmal ein großes Problem gelöst :-). Man muss sich einfach viele erreichbare Zeile setzen, dann ist man gleich fürchterlich motiviert bei der Sache! So einfach ist das.

Ich weiß ja nicht,

wie das Wetter bei ihnen so ist, da wo sie wohnen. Aber hier im Odenwald weiß es im Moment nicht so wirklich, was es will. Also, außer schön werden, das will es anscheinend nicht. Es ist kalt, regnet, schneit, dann kommt die Sonne raus, man schwitzt,…. Grundsätzlich finde ich ja, es gibt kein schlechtes Wetter. Man braucht halt die richtige Kleidung dafür. Hier steckt aber der Hund begraben, wie es so schön heißt. Wenn man sich dick anzieht, weil es regnet und saukalt ist und dann sagen wir mal, die Sonne raus kommt. Oder gar umgekehrt? Das kennen wir alle, oder?

Es gibt Jahreszeiten, da ist es wirklich einfach. März zählt hier definitiv nicht dazu.

Und das führt dann manchmal dazu, dass man sich erkältet. Ich hatte ihnen ja schon mal erzählt, was ich davon halte und wie ich Husten bekämpfe.

Es gibt da aber noch etwas äußerst Feines,… Nämlich meine Supersoulfoodhühnchen Suppe! Und das wirklich oberpraktische daran ist, dass sie einmal eine Suppe kochen und insgesamt ungefähr vier Mahlzeiten für sich und ihre Familie haben! Das ist doch mal einen Applaus wert!

Ich verrate ihnen hier mein allerliebstes Lieblingsrezept. Es ist sowohl in meinem (noch nicht verlegten) Kochbuch, als auch in meinem gerade fertig gewordenem Roman zu finden. Ja, Frau B. hat einen sensationellen Roman geschrieben. Ich bin zwar noch am überlegen, welches Genre der bedient (Krimi? Humor? Hardcore? Thriller? Roadmovie?). Sicher ist nur, es ist nicht wirklich jugendfrei und sehr spannend. Ein ausgebrochenes Wortgewitter. Es ist ein spannendes, lautes, berührendes, witziges, grausames, leises, realistisch unrealistisches Buch, dass eine Geschichte erzählt, wie sie jedem von uns, vielleicht, passieren könnte! Es ist ein Road Movie voller Überraschungen, Humor, Gewalt, wundervollen Bildern, leckerem Essen, Zufällen und klarem Kalkül.

Schafe, Wolf

Die Geschichte vom Wolf und den schwarzen Schafen

Hören sie mal,…. Irgendwie werde ich heute ständig von anderen Gedanken abgelenkt. Tstststs,…

Frau B. muss kurz noch einen Kaffee kochen. Vielleicht wird es dann besser,….

So, bin wieder da.

Ich wollte ihnen meine

Hühnchen Suppe

nahe bringen. Hört sich sehr banal an und doch ist es nicht mehr ganz so üblich, eine Suppe selbst zu kochen. hatte doch Fräulein L. Besuch da. Dieser stand neben mir in der Küche, ganz fasziniert von dem, was ich da so werkle. Nach einer Zeit fragte er (ja, fragen sie nicht,…..)

„Sag mal, was machst du da mit dem Hühnchen und all den Sachen?“

Ich dann so „Ne Hühnchen Suppe, sieht man doch,…“

Er „Neeeee, also die geht bei uns anders.“

Ich dann wieder „Brät die Mama das Hühnchen vorher an?“

Er mit ganz großen Augen „Neeee, da gibt es so ne Tüte und die muss man mit Wasser aufgießen. da ist auch schon alles drin!“

Ich „Oh“

Fräulein L. „Igitt! Darf xxx zum Essen bleiben?“

Und xxx blieb zum essen da. Naja, ich glaube, ihm hat die Suppe geschmeckt. Zumindest bleibt er immer, wenn es irgendwie zeitlich geht, beim Essen da. Wie so ziemlich alle anderen Freunde der Kinder im übrigen.

Ich finde, es reicht immer auch für unvorhergesehene Gäste. dann macht man wenn möglich einfach etwas mehr, oder es gibt noch Brot dazu. Vielleicht Joghurt mit Orangen danach, ein Salat? Was auch immer der Vorrat hergibt. Essen wird immer geteilt und gemeinsam genossen. Das macht uns als Familie und Menschen nun mal aus!

Zutaten

Wer entdeckt, was ich vergessen habe? Die Zwiebeln,…

Genug geschwafelt.

Hier kommt das ultimative Rezept für meine Hühnchen Suppe.

Ach ja, nur damit ich es mal angesprochen habe. Ich weiß wohl, wie man die Suppe klar herstellen kann. Aber ganz ehrlich, bei einer einfachen leckere Suppe ist mir das herzlich wurst und spätestens beim Hühnchenfrikassee sieht man die Mühe eh nicht mehr.

Bis vor Kurzem habe ich die Suppe auch gerne mal im Schnellkochtopf gemacht. Aber meiner ist mittlerweile erstens zu klein und zweitens traue ich ihm nicht mehr. Das Ding ist immerhin schon 13 Jahre alt,…

Zutaten:

1 Hühnchen (kein Suppenhuhn!!)

2 Zwiebel (mit Schale, quer halbiert)

1 Stange Lauch

3 Karotten

1 kleine Knolle Sellerie oder 4 Stangen Sellerie

1 Petersilienwurzel

1 Pastinake

2-6 Knoblauchzehen

1 Bund Petersilie

1 TL Koriandersamen

1 TL schwarze Pfefferkörner

4 Pimentkörner

2 Rosmarinzweige

2 Thymianzweige oder 1 TL getrockneter Thymian

½ TL Kümmel

3-4 TL Salz

4 EL Sojasoße

2 Lorbeerblätter

2 EL getrocknete Suppenwürze (selbst gemacht, oder ohne Geschmacksverstärker!)

Einlage:

1 Karotte (in dünne Scheiben)

1/3 Sellerie oder 1 Stange Staudensellerie in Scheibchen

Pilze

Erbsen

Kartoffeln in Würfelchen

Nudeln

Pfannkuchen

Griesnockerl

Die Zwiebelhälften in dem heißen riesigen Topf anbräunen. Hühnchen & Gemüse dazugeben,mit ca. 2,5 Liter Wasser an gießen (es sollte optimaler weise alles bedeckt sein), Kräuter und Gewürze dazu geben.

Die Suppe ca. 1,5-2 Stunden sanft köcheln lassen. Hühnchen vorsichtig herausnehmen, die Suppe etwas abkühlen lassen. Wenn sie Kalorien sparen wollen, können sie den Topf über Nacht kalt stellen und dann am nächsten Tag die fest gewordenen Fettaugen einfach heraus pflücken.

Dann den Topf in einen großen Sieb, der mit einem Mulltuch/ Geschirrtuch ausgelegt ist, abgießen. Dieses Tuch gut in die Suppe auswringen, so dass der Inhalt fast trocken ist. Das kann weg geworfen werden.

Das Hühnchen auslösen und zerkleinern (½ Brust würfeln und in die Suppe geben, den Rest davon und 350ml Brühe in den Kühlschrank packen, wir wollen ja bald ein Hühnerfrikassee machen)

Zusammen mit dem Einlagengemüse noch einige Minuten ziehen lassen.

Hühnchensuppe

Das frische Gemüse als Einlage

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So, nun haben wir, wenn wir es geschickt anfangen haben, schon einmal für

2 Mahlzeiten Suppe.

Einmal als volles Gericht, dann vielleicht vor einer Brotzeit, als Magenwärmer. Ich mache auch gerne einmal mit Gemüse, Kartoffeln und co. als Einlagen. Bei der nächsten Mahlzeit kommen dann Pfannkuchenstreifen mit rein. Sehr lecker,….

Ich versuche es immer wieder, aber meine schmecken einfach nicht so, wie die Pfannkuchen von meiner Weiwi-Oma geschmeckt haben. Sie hat es geschafft, dass die Pfannkuchen fluffig und nicht zu fest, saftig, aber nicht fettig waren. Das hier ist ihr Rezept, aber ich muss wohl noch so 30 Jahre üben,…

Als sie noch lebte, hat sie davon, auf Bestellung, immer fürchterlich viele zubereitet, sie uns dann portioniert und geschnitten mitgegeben. So hatten wir immer welche im Gefrierschrank vorrätig.

Zutaten:

120g Mehl

2 Eier

¼ l Wasser

1 Prise Salz

Butterschmalz

Zubereitung:

Mehl, Eier, Wasser und Salz zu einem glatten Teig verrühren

In einer gefetteten Pfanne 4-6 Pfannkuchen ausbacken, in feine Streifen schneiden und zur heißen Suppe geben.

Paul, Whippet

Er hätte so gerne auch was davon,….

Anschließend,

also nach Tag 1 Hühnchen Suppe mit Gemüseeinlage und Tag 2 Hühnchenbrühe mit Pfannkuchen folgt Tag 3. da wollen wir ein wenig Abwechslung haben und zaubern ein Hühnchenfrikassee. Da die Hauptarbeit schon erledigt ist, ist das nun wirklich sehr sehr einfach und schnell gemacht. Und glauben sie mir, spätestens jetzt werden sie schnurrend vor ihrem Teller sitzen und sich an Körper und Seele gestreichelt fühlen!

Dieses Gericht hat mir allerdings sehr lange Kopfzerbrechen bereitet. Es ist eines der Lieblingsgerichte von Herrn B. . Aus dessen Kindheit. Seine Oma hatte das oft zubereitet, mit Dampfnudeln als Beilage. Allerdings lief das unter „Saurem Hühnchen“ in Herrn B.’s Familie.

Nun ist es sehr schwierig, ein Rezept nachzukochen, an das man sich aus der Kindheit erinnert. Noch schwieriger ist es, wenn man nicht mehr nachfragen kann, weil seine Oma schon vor einigen Jahren verstorben ist.

Ich hatte wirklich Muffensausen, mich mit der Erinnerung zu messen und so habe ich lange gezögert und viel probiert, bis ich dieses Rezept entwickelt habe.

Als Beilage gibt es bei uns meistens Reis oder Kartoffelbrei.

Das Gesicht von Herrn B., wenn er mit einem Löffel, mit Verlaub, rein schaufelt, ist einfach wunderschön!

Und weil es so lecker ist und wir gerne die Reste zu einer Hühnchenpastete weiterverarbeiten, koche ich meistens noch 2-3 Hähnchenschenkel in der Brühe vom Vortag und verarbeite sie dann in dem Frikassee mit. Man kann auch die Brust nehmen, aber Familie B. mag lieber lecker saftiges Schenkelfleisch,…

Also Achtung!

Wenn sie das vier Mahlzeiten Ding ausprobieren wollen, achten sie bitte auf ausreichend Hühnchen in der Suppe.

Das brauchen wir alles für das Frikassee

Das brauchen wir alles für das Frikassee

Zutaten:

1 Hühnchen in Brühe gegart und zerlegt

ca. 350ml Hühnchenbrühe

3 EL Mehl

100g Butter

Saft von ½ Zitrone

1 Becher Sahne

Salz

Pfeffer

¼ TL Currypulver

1 EL Senf

2 EL Sojasoße

3 EL Erbsen

1 EL Kapern

1/2 TL Worcestersoße

250g Pilze

Zubereitung:

Butter in einem Topf erhitzen. Mehl einrühren und mit ca. 350ml Suppe abbinden.

Hühnchenfleisch, Pilze, Erbsen, Kapern, Sahne und Gewürze dazugeben, leise ca. 15 Minuten köcheln lassen.

Mit Zitronensaft abschmecken.

Dominik, wie kann ich das leckererer fotografieren?

Dominik, wie kann ich das leckererer fotografieren?

Normalerweise bleibt da immer noch ein wenig übrig. Jetzt kann man einfach das Frikassee so nochmal aufwärmen. Dann reicht es aber meistens nicht für eine Familienmahlzeit. Sie könnten es quasi still, leise und heimlich selbst auffuttern. oder aber sie erweisen sich als großzügig und lesen weiter. Denn die Reste verarbeite ich zu einer sensationell köstlichen Pastete!

Bitte schön:

Zutaten:

Reste vom Hühnchenfrikassee

Evtl. nochmal Pilze

2 Stangen Lauch

1 Becher Sahne

Salz

Pfeffer

Blätterteig (so ne Rolle vom Diskounter tut’s hier hervorragend)

1 Eigelb

Zubereitung:

Butter in einem Topf erhitzen.

Backofen auf 200° vorheizen.

Lauchstangen in dünne Scheiben schneiden und zusammen mit evtl. nochmal Pilzen, in der Butter anschwitzen, bis der Lauch hellbraun ist.

Frikasseereste und Sahne dazu geben. Nochmal abschmecken (Salz, Pfeffer, Curry, Zitrone, Sojasoße)

Hühnchen in eine Auflaufform geben, Blätterteig darüber geben, mit Eigelb einpinseln. Backen bis der Blätterteig knusprig ist (ca. 25-30 Minuten).

Dazu passt Kartoffelbrei und Pastinaken mit Koriander (in Stücke schneiden, mit Olivenöl, Salz, Pfeffer, Koriandersamen und einem Hauch Chilli backen, bis sie hellbraun sind)

Sie sehen, man kann sich das Leben wirklich schön einfach machen. Man kocht einmal und hat mehrere sehr leckere, vollwertige und frische Mahlzeiten.

Schließlich ist eine neue Projektidee von Frau B. künftig mal vorzustellen, was ich in einer Woche alles so koche.

Ich wurde nämlich erst kürzlich an eine wirklich schön Zeit erinnert. Mit einer lieben Freundin hatte Frau B. eine

Kochgemeinschaft.

Da wir jede 2 kleine Kinder hatten und irgendwann die Ideen fürs Mittagessen ausgingen, haben wir beschlossen, einfach abwechselnd zu kochen und zu essen. Das ist sehr praktisch, denn Kinder essen lieber und mehr, wenn viele Menschen gemeinsam am Tisch sitzen. Und es werden auch vollkommen neue Dinge, so rein aus Futterneid sozusagen, probiert. Zeitlich ist das leider nicht mehr möglich und doch hat es mich über Jahre geprägt.

Vielleicht gefällt ihnen ja, was ich an Mahlzeiten vorschlage. Vielleicht wollen sie mir mal schreiben, was sie so die Woche über kochen? Dann könnte man ja mal Wochen tauschen 🙂 Also ich koche ihres, sie meines und wir probieren viele neue Dinge aus!

Überhaupt. Es ist wichtig, sich auszutauschen. Raus zu gehen, Menschen um sich herum zu fragen. Es ist witzig, mal vollkommen neue Gerichte zu versuchen (und nein, warme Gurkensuppe mag ich immer noch nicht!), für sich selbst, für andere. Wenn es in die Hose geht, mal nicht schmeckt, was soll’s! Es war einen Versuch wert, er war eine Erfahrung, eine Bereicherung für sich und sie Familie.

Unsere Kinder haben gelernt, erst einmal alles zu probieren. Wenn’s nicht schmeckt, OK, aber vielleicht könnte es ja doch lecker sein. Fräulein L. ist mittlerweile sogar so weit, dass sie Gerichte/ Nahrungsmittel nach einer Zeit wieder probiert. Denn vielleicht schmeckt es ihr zu einem späteren Zeitpunkt,…

Das ist toll und das will ich ihnen heute mitgeben. Probieren sie meine Gerichte, neue Gerichte! Reden sie mir anderen Menschen, tauschen sie mal Essenspläne. Sprechen sie danach miteinander, tauschen sie vielleicht ihre Rezeptinterpretationen. Sie werden sehen, es kommen wirklich witzige Dinge dabei heraus. Ein „Fleischpflanzerl“ hat nichts mit Gemüse zu tun,….

Das Wichtigste für mich ist, dass sie erkennen, dass es einfach sein kann, eine Familie ausgewogen, mit frischen Zutaten, ohne Geschmacksverstärker, zu ernähren.

In diesem Sinne!

Ihre Frau B.