Zwetschgenknödel – Für die Seele und die Erinnerung
Es gibt immer noch Zwetschgen,… Für Zwetschgenknödel. Und Reineclauden (Ringlo, wie sie in Bayern heißen), Aprikosen, Pflaumen,… Steinobst hat gerade Hochsaison. Hab ich Euch ja schon in meinem Artikel von den Zwetschgenknödel und deren besonderer Bedeutung für mich erzählt. Noch nicht gelesen? Dann bitte hier entlang,…
In der Heimat meines Papas wurden viele Zwetschgen für den dort typischen Schnaps verwendet. Dann wurden welche eingekocht, zu Marmelade verarbeitet, verkauft,… Und ein Teil wurde, immer wenn es das Gericht gab, frisch vom Baum gepflückt. Mein Papa war der König, der Paul Bocuse der Zwetschgenknödel mit Butterbröseln. Er hatte eine Meisterschaft erlangt und war immer zuständig, wenn es dieses Gericht geben sollte. Um genug Zwetschgen zu haben, hat er immer welche auf dem Baum belassen und am Tag der Zubereitung der Zwetschgenknödel frisch geerntet.
Und als meine Eltern
zu Besuch waren, hab ich meinem Papa, meiner Mama und meiner Familie, so gut ich konnte, die Zwetschgenknödel gekocht. Und soll ich Ihnen was verraten? Mein Papa hatte Tränen in den Augen. Natürlich hat er, während er gegessen hat, die Geschichte von den Zwetschgenknödel und was es alles noch so bei der Großmutter gab, erzählt. Er hat unglaubliche vier Stück verdrückt. Bitte gebt Bescheid, wenn Ihr das auch schafft. Also ich scheitere kläglich bei 2,5,…
Er hat nach dem Essen, das hat er sonst nie gemacht, gesagt, dass die Zwetschgenknödel genau so geschmeckt haben, wie er sie als Kind in Erinnerung hat. Ja, es wären sogar die besten Zwetschgenknödel, die er jemals gegessen hätte.
Ich darf also hier voller Stolz mein Rezept für Zwetschgenknödel präsentieren. Lange erprobt, heiß geliebt und einfach wahnsinnig gut für Bauch und Seele! Neumodisches Souldfood halt. Mit mächtig vielen Kalorientierchen,…
Ach, wenn noch was übrig bleibt. Keine Panik. Lasst sie kalt werden. dann die Zwetschgen raus popeln und am nächsten Tag, klein geschnitten in reichlich Butterschmalz als Schmarrn heraus braten. Die Zwetschgen, mit noch ein paar Verwandten, zu einem Kompott verarbeiten und dazu reichen,… Mjamm! Ich steh ja auf Resteverwertung, wie Ihr wisst.
Gutes Gelingen,
Eure FrauBpunkt
Portionen |
12Stück |
- 1 kg Kartoffeln mehlig
- 100 g Kartoffelstärke
- 50 g Mehl evtl. etwas mehr
- 1 Stück Ei
- 1/2 TL Salz
- 1 Prise Zimt
- 10-12 Stück Zwetschgen
- 10-12 Stück Würfelzucker
- 200 g Semmelbrösel
- 100 g Butterschmalz
- 50 g Zucker
- 1/2 TL Zimt
Zutaten
Portionen: Stück
Einheiten:
|
- Erst die Kartoffeln samt Schale garen, etwas abkühlen lassen und dann schälen. Die Kartoffeln durch eine Presse drücken.
- Die Zwetschgen, während die Kartoffeln kochen, waschen, trocknen und entkernen. Dabei möglichst nur einen kleinen Schnitt machen.
- Erst das Eigelb, das Mehl, Kartoffelstärke, Zimt und Salz mit den Kartoffeln vermengen. Evtl. noch etwas vom Eiweiß oder mehr Mehl dazu geben. Wenn alles vermengt ist, erst einmal die Hände waschen. (Sonst wird der Teig immer kleben und Sie benutzen viel zu viel Mehl,…) Dann noch einmal kneten. Der Teig sollte seidig sein, nicht mehr kleben und gut formbar sein.
- Flache, etwa handtellergroße Fladen formen. In die Mitte die entkernte Zwetschge, gefüllt mit einem Zuckerwürfel, setzen. Den Teig schließen und zu kleinen runden Bällen formen. Das gelingt am besten mit leicht feuchten Händen. Das bedeutet, Sie waschen sich die Hände und tupfen sie „schlampig“ an einem Geschirrtuch trocken.
- Salzwasser in einem großen Topf (notfalls 2 Töpfe) zum kochen bringen und die Knödel vorsichtig hinein gleiten lassen. Ca. 20-25 Minuten gar ziehen lassen, nicht mehr kochen!
- Das Butterschmalz erhitzen und die Semmelbrösel leicht anbräunen lasse. Den Zimt und Zucker dazu geben, die Knödel vorsichtig darin rollen und sofort servieren.
- Die Zwetschgenknödel mit Zimtzucker und Vanillesoße, vielleicht noch ein Zwetschgenkompott servieren.
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