Nougattatzen – oder wie sie heißen
OK OK, eigentlich hießen die Nougatttatzen schon immer Nougatstangen bei uns daheim. Aber dieses Jahr, tja, dieses Mal hatte ich einfach mal keine Lust, Stangen zu quetschen. Warum schreibe ich quetschen? Und benutze nicht einfach einen Fleischwolfaufsatz? Weil ich das schon wirklich oft versucht habe und immer daran gescheitert bin. Und so quetsche ich Jahr für Jahr, durch eine kleine Sterntülle, kleine Sternwürstchen und futzel nach 3 oder 4 Stück, mit einem Zahnstocher, die kleinen gerösteten Haselnussbröselchen raus,…. Also erst einmal den Teig in den Fleischwolf füllen, daran verzweifeln, alles verkleben, dann doch die kleine Sterntülle an den Spirtzbeutel montieren. Und mit Muskelkraft, nebst Fingerkrämpfen, sachte und sanft aufs Blech pressen. Das mache ich seit 20 Jahren so. Puh,…
Deswegen hat meiner einer,
dieses Jahr, beschlossen, mal eine andere Form zu drücken. Eine ohne kleine Zacken. Sehr innovativ, nach 20 Jahren. Irgendwie war ich mir aber, während ich so gequetscht habe, nicht einig und so haben wir jetzt viele verschiedene Nougatdinger. Ein großer Teil sieht eben aus wie kleine Tatzen, Nougattatzen. Und ein anderer, nicht geringer Teil, hatte leider keinen Partner und musste so direkt, gleich, natürlich trotzdem mit Nougat gefüllt, äh, entsorgt werden. So geht das ja sonst nicht, oder?
Die Nougatstangen. OK, das Nougatgebäck, die Nougatttatzen, erinnern mich immer sehr an daheim. An meinen Papa. Der ist im November vor 2 Jahren gestorben. Wenn ich jedes Jahr, ein paar Wochen vor Weihnachten, meinen Ordner mit den Rezepten durchgehe und überlege, was ich backen möchte, finde ich eine E-Mail. Seine E-Mail. Ich hatte nach unserem Umzug das Rezept verlegt und mein Papa hat mir 2011 das Rezept meiner Mama abgetippt und geschickt. Und dann denke ich an die Abende, an denen er in der Vorweihnachtszeit da gesessen ist und mit einem kleinen Messerchen Haselnüsse bearbeitet hat. Er war recht pingelig, was Nüsse so anbelangt und in unserer Plätzchen kamen nur die hübschesten Exemplare,…
Ich mag es sehr,
wenn ein Rezept so eine Geschichte hat. Ähnlich ist es ja bei der Ananassahnetorte, oder den Petit Fours,…
Im Laufe der 20 Jahre habe ich das Rezept für die Nougattatzen perfektioniert und schon unendliche Male weiter gegeben. Jetzt endlich habe ich heraus, wie der Teig von der Konsistenz her so beschaffen ist, dass der Spritzbeutel nicht platzt, wenn man dolle drückt. Toll, gell?
Nächstes Jahr kämpfe ich trotzdem wieder mit meiner Sterntülle und dem Zahnstocher. Dann heißen die Nougattatzen wieder Nougatstangen. Oder aber ich finde eine Mühle, mit der ich Nüsse so fein mahlen kann, dass sie pudrig fein sind UND das Öl nicht rausgedrückt wird. Kennt jemand so ein Dingens?
Vielleicht versuche ich auch mal den Nougat, auf den der Christian Senff, ein lieber Freund, so schwört,… Hach, vielleicht doch nicht so viele Innovationen auf einmal!
In diesem Sinne,
Eure FrauBpunkt
Portionen |
60Stück |
- 340 g Butter extrem weich
- 150 g Puderzucker gesiebt
- 5 Stück Eigelb
- 300 g Mehl
- 1,5 TL Backpulver
- 60 g Kakao
- 190 g Haselnüsse geröstet und fein gemahlen
- 1/2 TL Zimt
- 1 Prise Salz
- 200 g Nougat
- 200 g Schokoladenkuvertüre
- Goldpuder
Zutaten
Portionen: Stück
Einheiten:
|
- Haselnüsse bei ca. 200° Umluft auf einem Backblech so lange rösten, bis bei einem großen Teil der Nüsse die dünne braune Haut platzt und sie angenehm duften. Die Butter aus dem Kühlschrank nehmen.
- Nüsse in ein frisches Geschirrtuch geben und aneinander reiben. So platz die dünne Haut ab und kann von den Nüssen getrennt werden.
- Anschließen die Nüsse möglichst fein mahlen.
- Die Butter mit dem Puderzucker so lange schlagen, bis die Masse fluffig und hell ist. Das kann so 10 Minuten dauern. Alle anderen trockenen Zutaten (Mehl, Kakao, Nüsse, Backpulver, Salz und Zimt) vermischen.
- Die Nussmischung in die schaumige Butter einarbeiten.
- Einen stabilen (!) Spritzbeutel mit einer Tülle nach Wahl versehen und Tatzen, Streifen, oder was auch immer, aufs mit Backpapier belegte Backblech spritzen.
- Ca. 10 Minuten backen. Die Plätzchen sind noch sehr weich und zerbrechlich, so lange sie heiß sind. Also auf dem Blech auskühlen lassen.
- Nougat im Wasserbad schmelzen und die Plätzchen damit füllen. Dabei großzügig unschöne Exemplare probe essen. Plätzchen kalt stellen, bis der Nougat wieder etwas fester geworden ist (geht in dieser Jahreszeit super auf dem Balkon oder der Terrasse).
- Kuvertüre fein hacken und über dem Wasserbad schmelzen.
- Nougattatzen mit einem Ende in die flüssige Kuvertüre stippen, mit Goldpuder bestreuen und auf einem Backpapier fest werden lassen. Kuchenrost ist blöd, da kleben sie fest (hab ich alles schon versucht)
Liebe Fraubpunkt.
Kam ich doch vor einigen Tagen in den Genuss, diese Goldrausch Nougattatzen zu genießen. Ein Fest! So schön zart und delikat. Super leckerer Geschmack und perfekte Konsistenz.
Tausend Dank für’s Teilen! Und eine schöne Adventszeit für Dich und deine Familie.
Toller Blog. Super Quelle für Inspirationen, um die Familie zu verwöhnen. Liebe geht ja durch den Magen. Bei Dir werden noch dazu Augen und Ohren verwöhnt. Merci!
Liebe Corrina, meine süße Mme Herzlich!
Es freut mich immer sehr, wenn Menschen, die gerne genießen meine Leidenschaft teilen. Danke für Deine lieben und herzlichen Worte, das hat mich heute Morgen ganz ganz sehr dolle gefreut!
Bis bald, herz Deine Lieben von mir,
Deine FrauBpunkt 🙂
Und für’s Herz natürlich ❤️
Hihihi,… und die Hüfte 😉
Bis bald,
Deine FrauBpunkt
So… Mit Erfolg (mit Dinkelmehl) nachgebacken und gleich den Link weitergeleitet…. Kamen super an. Verdacht auf Lieblingsplätzchen
Oh das freut mich ja total! Hast Du reines Dinkelmehl benutzt? Das muss ich auch mal testen,…
Ganz herzlich,
Martina
Ja, nur reines Bio Dinkelmehl. Echt gut.
Wow, das sollte ich mal testen,…
danke für den Tipp!
Ich drück Dich, Martina