Vom One-Pot Reisgericht
Gerade eben komme ich wieder nach drinnen. Ich war gerade 30 Minuten lang unsere Pflanzen im Garten gießen. Nun hat Familie B. noch nicht mal eigenes Gemüse angebaut. Ich spreche hier von einer Unmenge an Kräutern, meinen geliebten Rosen, Lavendel, Stauden, deren Namen ich leider nicht kenne. Ich schreibe von den Margeriten vor dem Haus, dem roten Fenchel dahinter,… All das will nämlich gegossen werden, bevor die Sonne so richtig darauf knallt. Denn das wird heute sicher passieren!
Familie B. hat nämlich 2012 ein Haus gekauft und komplett auseinander genommen. Interessieren Sie sich denn dafür? Wollen Sie mal Bilder sehen, was man in 6 Monaten alles kaputt machen und wieder aufbauen kann? Wie sieht das bei Ihnen aus, haben Sie ein Haus, eine Wohnung?
Herr und Frau B. sind ja mittlerweile seit 21 Jahren zusammen. Wir haben nicht nur beeindruckende Urlaube, wie zum Beispiel Brasilien erlebt, nein, wir haben auch schon einige witzige Sachen ausprobiert. Brot backen, ohne die Finger mit Teig einzusauen, nach der Methode des findigen khs von allyoucanstyle. Das Schmieden, oder letztens den Odenwaldcross. Und wir haben bestimmt 15 Jahre lang Miete für unsere jeweiligen Wohnungen gezahlt.
Vor ein paar Jahren
haben wir dann beschlossen, dass wir keine Lust mehr haben, Miete zu bezahlen und lieber das Geld in ein eigenes Haus investieren wollen. Nach einer sehr langen Suche verliebte ich mich in dieses Kleidod. Das Haus stand fünf Jahre lang leer, weil der Besitzer sehr stark an dem Haus und seiner Geschichte hing. Praktisch war, dass es nur 400 Meter die Strasse runter zu unserem, damalig gemietetem Haus stand.
Vielleicht zeige ich Ihnen mal ein paar Fotos,… vom One-Pot, nein, nur ein Scherz, der kommt weiter unten,…
Jetzt fragen Sie sich potentiell,
was mich geritten hat, dieses Haus toll zu finden,…
Also erstens, hat es, wie soll ich das formulieren, ohne für irre gehalten zu werden, äh, mit mir gesprochen. Ich wusste in jedem Raum, was ich haben möchte, was der Raum brauchen würde,… Und zweitens, haben wir diese Aussicht:
Wir haben am
2. Januar 2012
begonnen, die Berge von Tapeten zu entfernen. Das Haus gehörte früher einer Malerfirma. Und immer, wenn nichts zu tun war, mussten die Lehrlinge am Haus üben. Das führte dann zu einer recht vielfältigen Tapetenauswahl, gerne auch mal 6-8 Stück übereinander. Witzig ist, wenn man sich durch die verschiedenen Epochen arbeitet. Blümchen, Boxbeutel, Kaffeeservice, spacige 70ger Jahre Muster, One-Pot Bilder, bis hin zu einer weniger witzigen Isoliertapete mit Pappaché und Styropor darunter,…
Die Fliesen
in Bad und Toilette waren nicht existent. Die Wände waren einfach so kunstvoll bemalt, dass man beim ersten Blick dachte, es wären Fliesen. So war übrigens auch der ganze Sockel des Hauses gestaltet. Die Urin gelben Fliesen waren in Wirklichkeit aufgemalt. Leider hatten die Lehrlinge in den feuchten Putz die Fliesenfugen gekratzt, so dass wir mit Überstreichen auch nichts gewonnen hätten. Es wurde dann, kurzer Hand, von uns eine Lärchenholzverschalung angebracht.
Einer der Höhepunkte war eine Wand im Treppenhaus. Wir dachten, es wäre eine Nut und Feder Holzverschalung. Denkste. Eine Nut und Feder Holzverschalungstapete, darunter war kunstvoll eine Bretterwand gemalt und dann darunter weiß lackierte Holzbretter,… Die Arbeit muss man sich mal machen!
Innerhalb von wenigen Monaten
wurde nun alles, innen und außen, auf Rohbau Niveau zurück gebaut. Der Boden war so uneben, dass wir den Estrich komplett entfernen mussten. Dafür kam eine Bodenheizung mit Luftwärmepumpe ins Haus. Es gab ein neues Dach, Wände flogen raus und wurden versetzt wieder eingezogen. Die Elektrik und alle Wasserleitungen wurden ausgetauscht. Die Veränderung und Geschwindigkeit war einfach nur beeindruckend.
Ich hatte Ihnen ja die Geschichte von der Aprikosen-Ingwertorte erzählt, also vielmehr von dem leider mittlerweile verstorbenen älteren Herren, der von einer Reise im Orientexpress, geträumt hatte. Dieser Herr verfolgte damals täglich unsere Fortschritte. Hielt er doch unseren Zeitplan nicht für realisierbar.
Als wir fertig waren, hatte ich ihn einmal auf einen One-Pot Kaffee eingeladen und er zeigte sich sehr begeistert. Er kannte das Haus noch aus jungen Jahren, waren der Malermeister und er doch der selbe Jahrgang und hatten auch zeitgleich zu bauen begonnen,…
Während der Monate,
in denen wir saniert haben, hatten wir abends nicht viel Kraft und Zeit übrig. Doch wir mussten trotzdem was essen. Und nur mal eben schnell ein paar LKWs (Leberkäse Weck, hier ein örtlicher Jargon) im Supermarkt holen, oder den örtlichen Dönertier-Dealer besuchen, kommt nicht täglich in Frage.
Daher habe ich einige Gerichte entwickelt, die schnell gemacht, lecker und möglichst auch gut nochmal aufzuwärmen sind.
Ich darf Ihnen hier wärmstens meinen
One-Pot Reis
empfehlen. Ich bin ja immer auf der Suche nach dem optimalen Kochgeschirr und habe gerade eine neue Pfanne ausprobiert. Hier möchte ich darauf hinweisen, dass ich in diesem Artikel ein Produkt verwende, dass ich zu Testzwecken zur Verfügung gestellt bekommen habe.
Die Meinung ist aber meine eigene! – Jetzt ist es raus! Puh! –
Die Bonanza wurde mir zu Testzwecken von Berndes zur Verfügung gestellt. Und ganz ehrlich gesagt, die bisherigen Ergebnisse haben mich schwer begeistert! Auch wenn ich mir bei der ersten Anwendung an der „Haltehilfe“ fast die Pfote verbrannt hätte. Wir der doch auch sakrisch heiß. Kleinlaut muss ich auch gestehen, dass der Hersteller sogar extra drauf hinweist,…
Gleich beim Auspacken der Pfanne musste ich im übrigen schmunzeln. Wer von Ihnen hat als Kind nicht „Bonanza“ mit der Familie Cartwright im Fernsehen geschaut? Der Produktdesigner von Berndes war schätzungsweise ein großer Fan davon, sonst hätte er vor über 35 Jahren die Pfanne wohl nicht so genannt. Rustikal wirkt Sie mit dem Holzgriff und ich könnte sie mir tatsächlich auch in der Hand von Hop Sing, dem chinesischen Koch in der Ponderosa Ranch vorstellen. Er brät gerade knusprigen Bacon und gibt Bohnen dazu,… riechen Sie es auch schon?
Das Öl und damit auch die Hitze verteilt sich gleichmäßig (will heißen, der Boden verzieht sich nicht beim Erhitzen, wie bei vielen leichteren Modellen), es bapt nix am Boden fest und trotzdem entsteht eine ganz gute Kruste. Und hübsch finde ich sie auch noch, ganz nebenbei. Oder was meinen Sie dazu?
Zutaten:
500 g Hackfleisch vom Rind
250 g Hackfleisch vom Schwein
1 EL Olivenöl
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
2 Becher Reis
3,5 Becher Wasser
2 rote Paprikaschoten
3 EL Tomatenmark
1 EL Paprikapulver
1 EL Suppenwürz
1/2 TL Salz
Pfeffer
1 TL Oregano
1/2 TL Thymian (oder 2 Zweige)
1 Zweig Rosmarin
2 EL Petersilie
200 g Feta
1 Zitrone
Hier geht es zur Print-Version des Rezeptes
Zubereitung:
Zwiebeln und Knoblauch fein würfeln. Paprika in Würfel schneiden.
Olivenöl erhitzen. Zwiebel und Knoblauch darin anschwitzen. Fleisch dazu geben und scharf anbraten, bis das Fleisch leicht knusprig ist (also bis die dabei entstehende Flüssigkeit verdampft ist).
Alles, bis auf Petersilie, Feta und Zitrone dazu geben und auf mittlerer Hitze, unter gelegentlichem Umrühren köcheln lassen.
Nach ca. 15-20 Minuten den Reis probieren. Sobald dieser gar ist, den in Würfel geschnittenen Feta und die Petersilie dazu geben.
Zitrone in Stücke schneiden und dazu servieren.
Tja und um den Bogen zu meiner Giessaktion, von gerade eben, zu bekommen. An dem Haus sind zufällig so 1000 qm Garten mit dran. Das ist einerseits ein wundervolles, traumhaftes und sehr exklusives Stück Paradies. Andererseits
ein Arsch voll Arbeit,
wie man dazu so schön sagt. Der Rasen muss gemäht werden. Wobei dafür haben wir ja unseren Walter. Nun gut, die Rasenkanten müssen geschnitten werden. Unkraut gejätet, Nacktschnecken müssen bekämpft (fragen Sie nicht, wie oft ich schon Petersilie gekauft und am nächsten Tag schlicht nicht mehr gefunden habe!), Weinbergschnecken eingesammelt und ausgesetzt werden. Rosen und Sträucher müssen geschnitten und gepflegt werden. Der Kompost will gehegt und verteilt werden. Dann hätten wir noch die wilden Brombeeren, die leider keine Früchte, sondern nur Stacheln haben. Den Ackerschachtelhalm, Giersch,… Disteln,… Ich sage Ihnen! Und ich hatte ja echt gedacht, ich würde tierisch auf Gartenarbeit stehen. Leider traf mich die Erkenntnis wie ein Blitz!
Nicht nur, dass ich, wegen meines LEDs Probleme mit UV habe, nein, Gartenarbeit ist ganz nett, aber leider so „endlos“. Also, ich meine, dieses olle Unkraut wächst tatsächlich ganz hinterhältig, über Nacht! Ganz ohne zu fragen!
Daher habe ich beschlossen,
einfach nicht so genau hin zu gucken.
Unkraut ist doch auch irgendwie hübsch. So zweimal im Jahr investiere ich dann zwei Tage Arbeit, knechte unsere Kinder zu niedrigen Zupftätigkeiten, genieße dann das Ergebnis. Doch täglich da rum zu machen? Nö, vielleicht später mal,…
Oder vielleicht wollen Sie sich ja hier mal austoben? Ich könnte Seminare in Garten-Zen anbieten. „Jäten Sie sich frei“, „Erde unter den Fingernägeln ist positive Erde“, „Kreuzschmerzen als Ablenkung“, oder so. Als Gegenleistung biete ich leckeres Essen. Wie wäre es mit Lasagne, oder Hühnchen in Erdnusssauce? Vielleicht mögen Sie sich ja was aus meinem Rezeptsammelsurium aussuchen?
Gestern erst saß ich mit dem Fräulein L. im Auto, fuhr am örtlichen Kleingärtnerverein vorbei, da sagte sie:
„Meinst Du, wir können uns beim Kleingärtnerverein anmelden und dann bei der Versammlung beschämt sein, weil unser Garten so groß ist?“
Das fand ich sehr witzig. Und ich war stolz,…
Hat doch Fräulein L. unseren Humor geerbt und übt sich darin!
Ich bin jedenfalls mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Also, sowohl mit der Bonanza von Berndes, mit dem leckeren Eintopf, als auch mit der Sanierung unseres geliebten Hauses.
Manche Dinge würde ich jetzt vielleicht anders machen. Eventuell noch Auberginen mit verarbeiten, mehr Steckdosen,… solche Kleinigkeiten eben.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg in Ihren Vorhaben. Beim Gärtnern, Sanieren, Arbeiten, Baden gehen, was auch immer Sie die Tage so tun. Der One-Pot Reis ist in jedem Fall ein leckeres, schnell gemachtes Gericht, dass Sie gerne dabei begleitet!
Ganz herzlich,
[…] One-Pot Reisgericht – Was hat das mit Familie Cartwright und Sanierung zu tun? […]
[…] One-Pot Reisgericht – Was hat das mit Familie Cartwright und Sanierung zu tun? […]
[…] doch schon, schließlich kennen Sie FrauBpunkt ja. Nun, ich hatte 2016 mal berichtet, dass wir ein Haus gekauft und dieses komplett saniert hatten. Erinnern Sie sich jetzt? Nein? Dann bitte hier nochmal nachlesen. Nebenbei gibt es hier […]