Wie stehen Sie eigentlich zu heißer Schokolade, also Kaba?
Im Volksmund wird das Getränk eh meistens Kaba genannt. Auch wenn das eine nur entfernt mit dem anderen zu tun hat. Kaba ist ja eigentlich ein Name wie Tempo. Im Laufe der Jahre hat es sich im Sprachgebrauch eingebürgert, dass ein Einmalschnäuztuch Tempo heißt, weil Tempo mit einer der ersten Hersteller war, die den deutschen Markt erobert haben. Neben Softies, die gab es aber bei uns daheim nicht. Mein Papa hat, jeden Samstag, wenn er beim Großeinkauf war, Tempos gekauft. Aber immer nur, wenn sie im Angebot waren und dann raue Mengen davon. Denn es könnte eine Notlage eintreten und dann würden wir ohne Tempos da stehen. Oder Toilettenpapier, Spülmittel,…
Aber ich war ja beim Kaba. Ha! Wie Sie sich erinnern, arbeitet der Herr B. bei einer Firma., die hieß früher Kaba. Ich sag Ihnen, das hat vielleicht anfangs zu enttäuschten Gesichtern geführt. Geht der Papa in die Arbeit und bringt keinen Kaba mit! Und dann war er auch noch in der Schweiz und bringt keine Schoki mit. Sie hätten da mal Die L. sehen sollen. Geschmollt hat sie! Irgendwann haben dann die schweizer Kollegen ein Herz gehabt und uns Schokolade in Schlüsselform mit gegeben. Da waren immer nur vier Stück in der Packung, aber besser als gar nix,…
Na, egal,
jetzt heißt die Firma eh dormakaba. Seit der Fusion, von der ich Ihnen ja erzählt habe. So ein Obertürschließer wäre als Schokolade schon attraktiver, die Dinger sind schließlich richtig groß! Das muss ich mal vorschlagen, so als Innovation,…
Nein, ich meine diese Kakao Zucker Mischung. Oh, man sollte ja die Zutaten nach Verwendungsmenge anführen. Also die Zucker, Dextrose, Kakao Mischung, die man mancherorts mit heißem Wasser aufgießt. Oder mit Milch, wofür ich eindeutig plädiere. Am liebsten noch mit einem Berg Sahne darauf, oder Vanilleeis drinnen.
Oh, da fällt mir so eine Geschichte
aus unseren jungen Jahren ein. Mein Herr B. und ich mochten in unserer Sturm- und Drangzeit gerne Städtereisen. Und eine davon, war eine Städtereise nach Amsterdam. Gut, ich habe auch mal Hong Kong besucht, Paris, wir waren gemeinsam in London, Sao Paulo,… Aber Amsterdam, also, in jungen Jahren, sehr schön. Und da gab es überall so kleine schnuckelige Pfannkuchenhäuser. Mit hübschen Malereien an den Wänden, pittoresken Glaslämpchen auf den Tischen, hübsch bestickte Kissen,… Und da gab es meistens Chocomel mit Sahne. Und ich schwöre, das war soooo lecker! Unglaublich cremig, sahnig, warm, süß, fluffig,… Es ergänzte ganz hervorragend den Geschmack der belgischen, doppelt frittierten, gesalzenen Pommes mit Majo. Wir haben Chocomel gekauft, bevor wir nach Hause gefahren sind. Doch ich verrate Ihnen mal was. Daheim hat sie nie so lecker geschmeckt,… Mittlerweile gibt es Chocomel, genau wie Kaba, in jedem Supermarkt und damit ist sie für mich irgendwie entzaubert.
Aber wir waren ja beim Kaba.
Also, bei der heißen Schokolade. Wenn ich die zubereite, lasse ich ca. 300 ml Milch mit einer leeren viertel Vanilleschote aus dem Vanillezuckerglas aufkochen (gut, ich schummle, ein wenig Milch ersetze ich durch Sahne). Abkühlen lassen, bis man sich nicht mehr die Zunge daran verbrennen kann. Dann nehme ich Schokoladenflocken meines Lieblingsherstellers und rühre die mit dem Schneebesen unter. Sahne oben drauf und es ist vollbracht. Herrlich! Wenn Sie mögen können Sie da auch noch einen guten Rum dazu geben. Zum Beispiel den Ron Zacapa Centenario. Der ist schön karamellig und warm im Geschmack. Hicks. Doch dann kann man nicht mehr so viel davon trinken,…
Diese Woche hatte ich beschlossen,
mal tagsüber nach dem weiblichen Kind, also dem Teenager zu sehen. Üblicherweise kommt sie nur die Treppen nach unten, wenn sie hungrig, durstig oder gelangweilt ist. Oder sie sich ein Getränk machen will, wie Kaba. Leider funktioniert das WLAN abschalten bei unserem Teenager nicht. Sie ist eh fast nie am Handy oder Laptop, sondern liest. Entweder eines der Hunderten von Büchern, die wir im Haus gestapelt haben, oder in Ihrem Kindle. Das war im übrigen das beste Geschenk des Jahrhunderts! Wobei, jetzt kann ich sie nicht mehr fies überraschen. Wir haben über unsere Betten mit nachtleuchtender Farbe verschieden große Tupfen gemalt. Tagsüber sieht man die nicht. Aber abends, wenn man sich ins Bett legt, leuchtet ein Sternenhimmel über den Kindern und uns. Der verblasst im Laufe der Nacht. Es sei denn, man liest bis spät in die Puppen und macht schnell, wenn man das Elterntier die Treppe hoch stolpern hört, die Nachttischlampe aus. Dann leuchten die Dinger extrem hell,…. Seit dem Kindle passiert ihr das nicht mehr. Aber ich hoffe ja immer das Beste. Sie wird älter, vernünftiger, weiser, klüger,…. Äh,… An manchen Tagen funktioniert das Mantra recht gut. An anderen muss ich zu einer Pomeditation greifen.
Wenn ich also den Teenager rufe,
um sogenannte Frondienste oder Sklavenarbeit einzufordern. Würdest Du bitte Toilettenpapier aus dem Keller holen? Kannst Du mal bitte Geschirr abtrocknen, Socken zusammen legen, den Tisch decken,…. Sie sehen, grausame, arbeitsintensive Pflichten. Dann kommt sie widerwillig, Augen verdrehend, laut trampelnd aus ihrer Höhle. Jede Stufe wird gestampft, die Wand gerammt, der Fuß laut jammernd angeschlagen. Dann wird lamentiert und diskutiert, gejammert, sich beschwert und nach 2 Minuten ist die potentiell Lebenszeit raubende Arbeit erledigt.
Sobald ich mich umdrehe,
gerne auch mitten im, wie ich der Meinung bin, angeregten Gespräch, ist sie, wie weggezaubert. Futsch, verschwunden, ungehört. Ich habe ja die Theorie, dass Teenager beamen können, oder sich zumindest, wenn sie wollten, lautlos fortbewegen können.
Ich also hinterher gelatscht. Ein wenig resigniert, ein wenig schmunzelnd, gucken, was das Kind denn so dringendes im Zimmer, im eigenen Reich, so zu tun hat. Tja, das wichtige Projekt, die Arbeit, von der ich sie abgehalten hatte war
– Maniküre.
Die L. war hoch konzentriert dabei sich ihre Nägel kunstvoll zu stylen. Mit einem Dotting Tool.
Hä? Jetzt ein Kaba? Mit Rum?
Also ich bin ja immer mal froh wenn ich die Nägel so hübsch und ohne Patzer lackiert bekomme. Pünktchen brauche ich da nicht auch noch. Aber halt,…. Ich erinnere mich,… Wir haben in dem Alter auch mit Nagellacken experimentiert. Bei uns gab es allerdings noch keine so ausgeklügelten Hilfsmittel. Dotting Tools, Schablonen, Lackstreifen, Tattoos,… Und ich hab ja mit den ganzen Über- und Unterlacken noch nicht angefangen. Die L. hat in ihrem selbst aufgearbeiteten Schminktisch eine beeindruckende Sammlung davon.
Wie ist es da so mit Ihnen?
Wegen Kaba hatte ich Sie schon gefragt? Aber mit den Nägeln? Tragen Sie künstliche Nägel? So Gel Dinger? Oder lackieren Sie Ihre Nägel immer selbst? Ich für meinen Teil war vor zwei Jahren in Brasilien das allererste Mal in meinem Leben bei der Maniküre. Da gehört das zum alltäglichen Leben dazu. Man wäre ohne manikürte Nägel vollkommen non konform zur Gesellschaft. Man hat regelmäßige Termine bei seinem Stammstudio. Und dort bekommt man Hand- und Fußnägel gepflegt, gesäubert, lackiert,… Dazu wird der neuste Tratsch der Gemeinde serviert, nebst leckerem schwarzen Kaffee.
Der C. war wegen seiner bevorstehenden Kommunion unterwegs. Ja, wird sind grundsätzlich katholisch, wobei ich im Moment ein wenig Selbstfindungsschwierigkeiten diesbezüglich habe. Doch das ist ein anderes Thema. Wollen Sie darüber diskutieren? Interessieren Sie sich dafür? Hm, dann schreiben Sie mir doch, das würde mich sehr freuen.
Ich also, nach einem kurzen Gespräch,
(beim Nägel Lackieren kann man anscheinend nicht viel sprechen) wieder nach unten gegangen. Ich musste noch überlegen, was es abends zum essen geben sollte und wollte noch ein wenig an neuen Podcasts für das Kochblog Radio arbeiten. Schließlich bin ich dort seit Januar 2017 in der Rubrik Lifestyle zu finden. Mit dem Sprechen klappte es diese Woche leider nicht, weil ich absolut keine Luft durch meine Nase bekomme und mich das in den Wahnsinn treibt. Ich könnte höchstens näselnde Blubbergeräusche aufnehmen. Vielleicht entspannt das die Hörer ja, statt Blauwalgetröte,…
Kaum gucke ich vom Laptop auf,
steht Die L. in der Küche unten, hantiert mit ihrer heiß geliebten Starbucks Tasse. Die hat ihr letztens der Enrico, ein ganz lieber Freund, vom Pfortenhaus in Wiesbaden, mitgebracht. Erinnern Sie sich an die Teatimes, von denen ich Ihnen erzählt habe? Wir freuen uns im Übrigen sehr auf den Valentinstag. Da sind wir dort eingeladen,…
Die L. werkelte recht konzentriert in der Küche, da hab ich mir gleich mal die Kamera geschnappt und für Sie fest gehalten, was sie da angestellt hat.
Gemacht ist Ihr Getränk eigentlich sehr einfach. Sehen Sie selbst:
Kaba nach Der L.
Sie brauchen eine große Tasse (die Milch schäumt auf und die Marshmallows werden groß)
2 TL Kabapulver nach Geschmack
200 ml Milch
6 Marshmallows
Zuckerrübensirup, Schokoladensoße oder Karamellsirup
Zuckerperlen, Salzstangen, Schokosplitter,…
Anleitung
Kabapulver in die Tasse geben.
Milch dazu schütten.
Marshmallows oben drauf legen und ab in die Mikrowelle. Die Einstellung so wählen, das der Kaba schön heiß wird, und die Marshmallows sich aufplustern.
Tasse vorsichtig heraus nehmen und mit Sirup und Zuckerstreuseln dekorieren.
Vorsicht! Das ist wirklich sehr sehr heiß!
Den Hinweis – Vorsicht – sehr heiß
hatte ich auch dem Kaba produzierenden Teenager gegeben. Bevor ich ins Badezimmer ging. Ich plante gerade einen netten Mutter Tochter Plausch. Sie mit Kaba, ich mit Kaffee. Am Küchentisch, bei ein paar Keksen. Nun, beim Verlassen der Toilette viel mir schon wieder das fehlende Geräusch beim fluchtartigen pubertären Raum-Verlassen auf. Das Kind war, samt Tasse einfach wie vom Erdboden verschwunden.
Gefunden hab ich sie dann, den Kabaflecken nach schleichend, in ihrem Zimmer. Lesend, die Kabatasse auf dem Teppich geparkt. Wo denn sonst, schließlich war die Tasse feucht. Der Teppich saugt ja gut,…
Und bei der erbosten Beschwerde, das sie sich gerade voll die Zunge verbrannt hätte, da hab ich mein eben erkanntes, neu erlerntes Wissen angewandt,…
Ich bin leise
und unhörbar aus ihrem Zimmer geschlichen. Nach unten und hab mir mal meine Fingernägel betrachtet. Nun, seufzend muss ich eingestehen, dass es ab und an nicht schaden würde, da mehr Zeit zu investieren. Nicht im Nagelstudio, sondern einfach Die L. beauftragen, meine Nägel zu bepinseln. Vor allem, wenn große Events anstehen.
Im Februar, genauer gesagt am 10.02. und am 13.02. finden Sie mich nämlich auf der Ambiente in Frankfurt. Auf dem Stand der Blogups können Sie sich davon überzeugen, dass FrauBpunkt ist, wie sie nun mal so ist. Und die anderen Blogger und ich können Ihnen mal ein wenig erklären, was ein Blogger allgemein so ist. Wie eine Kooperation mit uns aussehen kann, was dabei wichtig ist. Die restlichen Messetage werde ich einfach so mal herum laufen. Vielleicht besuche ich Sie ja auf Ihrem Messestand? Wenn Sie Interesse daran haben, wissen wollen, wie Die L. meine Fingernägel lackiert hat, ob sie wieder Kaba getrunken hat, dann schreiben Sie mir doch. Dann können wir gleich einen Termin vereinbaren.
Ich jedenfalls tippe hier leise und still vor mich hin. Genieße die Ruhe, die im Haus herrscht. Frage mich, wann Die L. merkt, das ich nicht mehr in ihrem Zimmer stehe und den Beschwerden lausche.
Oh, ich höre Gepolter im Treppenhaus,… Muss jetzt aufhören,…
In diesem Sinne,
[…] Maniküre, Kaba und leisen Schritten – Von und mit Der L. […]
[…] mit ihr online gegangen. Zum Beispiel hat sie über die Ambiente 2017 geschrieben. Sie hat uns ein leckeres Getränk serviert, ein wenig zur Book & Cook Party beigetragen und macht des öfteren auch mal meine Instagram […]