Die Krapfen sind los!
Ich bin beschämt! tatsächlich sitze ich hier, an unserem Tisch, der jetzt wieder alleine mein Tisch ist. (Herr B. ist Gott sei Dank genesen und endlich wieder in der Arbeit! Herr B., wenn du das liest, ich liebe Dich, doch wenn du krank bist und dir langweilig wird, bist du ganz ganz fürchterlich! Wenigstens weiß ich jetzt, wonach Der C. gerät!)
Aber ich war bei der Scham und das wird sie bestimmt interessieren, denke ich mir. Und ich habe auch mit mir gerungen. Soll ich so tun, wie wenn nix gewesen wäre, oder soll ich die Hosen runter lassen. Da ich bin wie ich bin und so ziemlich immer mit dem rausplatze, was ich denn so denke und fühle, habe ich mich für Letzteres entschieden.
Ich hab’s verkackt!
Und ich weiß nicht mal, warum. Gut, es gibt da so Theorien, doch alles schön der Reihe nach.
Erst einmal hat’s am Samstag Mittag Artischocken mit Kräuterquark und Baguette zum Essen gegeben. das hatte sich Der C. am Freitag beim Einkaufen so sehr gewünscht. Da ich jeglichen Gemüsekonsum ohne Ketchup nur unterstützen kann, war es mir eine Freude, das zuzubereiten. Die Kinder lieben es, von den Artischocken die Blätter abzuzupfen, in den Quark zu dippen und dann genüsslich zu verspeisen. Leider hat Der C. mittlerweile entdeckt, dass der Boden der Distelblüte sehr lecker ist. Früher wollte er den nämlich nie essen und hat ihn gegen Blätter eingetauscht. Aber ich will ja nicht meckern, immerhin essen beide solch exotisches Gedöns mit großer Begeisterung.
Ich hatte die letzten drei Jahre ja schon versucht,
Artischockenpflanzen
bei uns im Garten zu kultivieren. Schließlich fühlt sich die heimische Distel, Löwenzahn und der Giersch auch recht wohl bei uns. Im ersten Jahr wurde die Pflanze von Herrn B. mit „Schau mal, ich hab voll die Mörderdistel gefunden!“ erlegt. Im nächsten Jahr haben sich die Nacktschnecken schneller darum gekümmert, als das arme Ding wachsen konnte. Tja und letztes Jahr dachte ich, ich würde mit dem Rasenmäher noch vorbei kommen. Äh, ja, fast,….
Für uns vier kaufe ich, je nach Größe, meist so 6 Blüten. Quark und Kräuter habe ich eigentlich immer da, fehlt dann nur noch ein leckeres, frisches Baguette. Und nein, Vollkornbaquette scheint in Kinderaugen irgendwie „Schmutzig“, oder gar „giftig“ zu sein, es muss schon weiß sein, oder die Lendenfrüchte kurz vorm Verhungern.
Nun, also hier kurz die Art des Hauses, Artischocken zu servieren
Zutaten
6 Artischocken
1 Zitrone
1 TL Salz
1 Prise Zucker
250g Quark
1/2 Becher Crème fraîche
1,5 EL frische gemischte Kräuter nach Geschmack (TK geht auch)
Salz
Pfeffer
1 Prise Curry
1 EL Aioli (oder 1 frische Knoblauchzehe hacken und sanft in 1EL Olivenöl anschwitzen)
Zubereitung:
1 Die Stiele knapp unterhalb den Blütenkopfes abschneiden. Die oberen Blätter kappen, dann die Artischocken waschen.
2 Blüten in einen großen Topf mit Wasser, 1/2 Zitrone in Scheiben, 1 TL Salz und 1 Prise Zucker geben und 30-40 Minuten köcheln lassen (wenn die Blätter leicht zu entfernen sind, sind sie gar.
3 Während dessen die restlichen Zutaten verrühren, noch etwas Saft aus der übrigen 1/2 Zitrone pressen. Abschmecken und in hübsche Schälchen füllen.
4 Artischocken kopfüber mit einer Schaumkelle aus dem Wasser heben, so können sie gut abtropfen und zusammen mit Quark und Brot servieren.
Aber nun endlich genug auf die Folter gespannt. Was war das nun, das Frau B. so peinlich ist.
Also Herr B. war am Samstag beim Frisör, damit er diese Woche auch wieder adrett und gepflegt in der Arbeit erscheinen kann, die Kinder spielten draußen und so hatte Frau B. Zeit zur Internetrecherche.
Bei Facebook wurde ich tatsächlich fündig. Sollte doch am Samstag ein
„Synchronbacken“
stattfinden.
Das hatte ich noch nie gehört und so begann ich, zu recherchieren.
Krapfen sollten gebacken werden!
Zwei Kaffeetassen später stand mein Entschluss fest. Ich wollte da auch mitmachen!
Nun hatte ich alles, bis auf die frische Hefe im Haus (eigentlich ist es Zufall, wenn ich mal welche habe, die vergesse ich dann immer und muss sie weg werfen,… deswegen benutze ich meistens nur trockene Hefe).
Fräulein B. hatte auch große Lust zu helfen, also zumindest ließ sie sich schnell überzeugen
und so legten wir, nach dem Rezept von Zorra Kochtopf.me , los.
War das aufregend, ich sag es ihnen! Wir dokumentierten all unsere Arbeitsschritte fleißig sowohl mit der Kamera, als auch für ein Video, das ich gerade, parallel zum Blogartikel bastele. Irgendwie waren wir dann so superschnell mit allem, dass ich das Gefühl hatte, einen, sagen wir mal sportlichen Frühstart hingelegt zu haben.
Doch dann beobachteten wir, mittlerweile alle vier B.’s, das geschehen im Internet/ Facebook/ Instagram und Twitter. Das war echt witzig! Jeder hat sich so viel Mühe gegeben, beim Teig sowieso, aber auch bei den Fotos, der Präsentation, da war ich echt platt! Chapeau Mädels! Das war echt sehr cool!
Die Krapfen waren los!
Der C. war etwas traurig, weil er nicht schon am Samstag Krapfen hat essen dürfen, aber ich hab dafür eine schnelle Bananen Mandel Schnecke aus Croissantteig gemacht. Das Video kommt auch bald, versprochen!
So, und nun fragen sie sich sicherlich immer noch,
was mir so peinlich ist.
Also, der Teig sieht ja auf den Fotos recht hübsch aus, ABER er war zäh wie Gummi! Und dann dachte ich erst (wie ist das so herrlich menschlich!!), das böse Rezept ist Schuld. Doch weit gefehlt, nach und nach kamen alle Fotos von den anderen Mitbäckerinnen und ich hätte einfach nur, wie Rumpelstilzchen, herumbrüllen, wahlweise heulen können! Ich kann doch Hefeteig! Ich LIEBE Hefeteig! So ging die Fehlersuche los und folgende Fakten könnten zum Scheitern geführt haben:
1 Bei der Milch zu wenig genommen (war mit Spülen beschäftigt)
2 Die Butter nicht mit der Milch erwärmt, sondern nur Zimmertemperatur
3 Die Eier zu kühl (die im Schrank waren alle, ich musste die aus dem Keller nehmen)
4 Beim Ruhen wurde es dem Teig zu kühl (unser Hefeteig steht immer im Bad auf der Bodenheizung und irgendwer hatte die Vision, genau da zu Lüften!! Sonst macht kein Schwein die Fenster auf, genau da musste es sein!)
Wenn ich mir so das Video anschaue, tippe ich auf einen Hauch zu wenig Milch und das Lüften (nur so aus Prinzip, dann hab ichs nicht alleine versaut!). So einfach ist das,… Hefeteig muss sich seidig, knuffig, angenehm anfühlen. Er soll weich, weiblich und zärtlich sein. Naja, meiner war eher wie Der C., wenn er vom im Matsch buddeln wieder rein kommt,…
Trotzdem habe ich den bösen, fiesen, hinterhältigen Teig über Nacht in den Kühlschrank gestellt. War es doch nicht seine, sondern nur meine Schuld, das er so traurig vor sich hin dümpelte.
Schade um den Krapfen Teig,…
Beim Kneten am nächsten Tag war ich mir dann sicher. Wenn ich aus dem zähen Luder Krapfen backe, können wir die maximal zum Tennis Spielen benutzen, aber ganz bestimmt nicht essen!
Also habe ich den Teig, nach dem Rezept, allerdings mit ein paar Miniänderungen, noch einmal neu angesetzt. Dieses Mal waren es etwas größere Eier und vorsorglich ein Schluck mehr Milch, Butter und Zucker (ja, ich gestehe, wir stehen auf Süß). Da ich nicht über Nacht ruhen lassen konnte, habe ich mir mit 2x Entgasen und ruhen lassen beholfen.
Und es hat hervorragend funktioniert! Sie waren sehr lecker und nachdem die Diskussion ausgestanden war, mit was sie denn gefüllt werden (Schokoladenpudding oder Brombeermarmelade, wir haben dann Hälfte Hälfte gemacht), hat Herr B. heroisch die Füllung der Krapfen übernommen. Wir haben dann recht schnell fest gestellt, dass es bei Krapfen wie mit Bauschaum ist. Wenn man zu viel rein drückt, kommt es prompt als Sauerei wieder raus,…
Schwups waren sie dann auch schon aufgegessen und sollen auch wieder gemacht werden. Das nächste Mal allerdings wieder konventionell im Schmalz frittiert.
Scheiß auf die Kalorien!
So! Und nun wissen sie, was mir passiert ist! Und ich ziehe meinen Hut vor all den tollen Bäckerinnen, die dieses Wochenende am #synchronbacken teilgenommen haben! Vielleicht ergibt sich da ja mal der ein oder andere Kontakt, oder weitere gemeinsame Aktionen. Mich würd’s riesig freuen!
Wie schon angekündigt, waren Fräulein L. und ich wieder bemüht, ein Video zurecht zu schnippeln: Voila!
Dieses Mal habe ich mich übrigens bei der Auswahl des Soundtracks so richtig ins Zeug gelegt! Ist ja schließlich Fasching und selbstverständlich darf ich meine Wurzeln auch nicht vergessen! Viel Spaß!
So, gestern Abend waren unsere beiden Organisatorinnen noch sehr fleißig und haben eine Liste mit den Mitbäckerinnen geschickt. Stellen sie sich mal vor, das ganze Internet war am Samstag und Sonntag
voller Krapfen.
Naja, vielleicht nicht das ganze Internet, aber es gab riesig viele tolle Beiträge. Schauen sie sich gerne die Blogs von allen Bäckerinnen an, das ist eine wahre Fundkiste an Ideen:
From-Snuggs-Kitchen ~ kleinekücheblog ~ Birgit D. ~ nur mal kosten ~ Summsis Hobbyküche ~ Dagmar’s Brotecke ~ Küchentheater ~ Kochen mit Herzchen ~ KarambaKarina’s Welt ~ Cuisine violette ~ gourmandises végétariennes ~ kuechenMAmpf ~ Kochmädchen ~ De Oostenrijkse Paplepel
Ohne Blog-Beitrag, aber ebenfalls mitgebacken und dann per Facebook oder Instagram gestartet:
anjandrozeitlos ~ carointhekitchen ~ Genusswerkstatt ~ Magentratzerl ~ Janke von Jankes Soulfood ~ Franziska von Dynamite Cakes ~ Sweet Pie ~ Karin von dies´ und das und süsse Sachen… ~ mogliju ~ Kikili_s ~ Kaffeehase ~ Laurena.K ~ Lealiciouz ~ ichbinschaf ~ ottecharl anjandrozeitlos ~ carointhekitchen ~ MaRa
Danke nochmal!
Zutaten
500g Mehl
130ml warme Milch
1,5 Pck. Trockenhefe
80g weiche Butter
80g Vanillezucker
1 Prise Salz
2 Eier
Zum fertig stellen
ca. 100g Zucker
50g Butter
1 Alle Zutaten in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben und ca. 6 Minuten kneten lassen. Dann noch von Hand kneten. Der Teig sollte sich angenehm und weich anfühlen, nicht wie Gummi 🙂
2 Abgedeckt an einem warmen Ort 1-2 Stunden aufgehen lassen, er sollte sich verdoppelt haben. Danach den Teig verprügeln, durchkneten und zugedeckt über Nacht in den Kühlschrank stellen.
3 Am nächsten Tag den Teig 30 Minuten bei Zimmertemperatur stehen lassen, dann in 12-16 Kugeln teilen rund schleifen. (Dazu immer den Teig von Außen nach Innen falten und dabei um die Achse drehen – den Teig, nicht sie selbst! Nach einigen Faltumdrehungen wird die Unterseite schön elastisch und wie eine Kugel geformt) Zugedeckt ca 1,5 Stunden gehen lassen.
4 Backofen und Backblech auf 210 Grad Ober- und Unterhitze aufheizen. Teiglinge vor dem Backen mit der geschmolzenen Butter bestreichen und 12 Minuten backen.
5 Sofort nach dem Backen nochmals mit Butter bestreichen und in Zucker wälzen. Marmelade/ Pudding/ Lemon Curd in die Krapfen spritzen.
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[…] Franziska, Katrin, Dagmar, Kornelia, Klaudia, Felisa, Karina, Melissa, Zorra, Sandra, Jeanette, Martina, Anja, Carolin, […]
Hui, da war ja ganz was los bei dir! Merkwrdig, dass es mit dem ersten Teig nicht geklappt hat. Aber Ende gut alles gut!
Oh, frag mal,… und ich hab echt schon oft Hefeteig gemacht, also auch über Nacht,… War wahrscheinlich Lampenfieber, weil ich mich so dolle gefreut habe, nicht alleine im Netzt zu dümpeln!! 🙂
Würd mich über Kontakt sehr freuen 🙂
Liebe Grüße,
Martina
[…] von Gourmandises Vegetariennes Zorra vom Kochtopf Jeanette von Cuisine Violette Martina von Frau B. Caro von Caros Küche Tamara von Cakes, Cookies and more Tanja von […]
[…] Martina […]
Hola, da war einiges los! Und ja, auch beim Synchronbacken läuft nicht immer alles rund, ist mir auch schon passiert und mein Toastbrot war mehr ein Stein, als ein fluffiges Brot 😉 Aber Du hast Dir ja wunderbar zu helfen gewußt und das Ergebnis kann auf alle Fälle überzeugen 😀
Schön, dass Du dabei warst!
Hallo Sandra,
naja, ich dachte halt „passiert ist passiert“, ich lass die Hosen runter 🙂
Danke für Dein Kompliment! Ich würde mich freuen, wenn Ihr mich das nächste Mal wieder an Bord holt!
War in jedem Fall witzig. Fräulein B., Der C. und Herr B. hatten auch ihren Spaß!
Ganz herzlich,
Martina
[…] Hach, und ich hätte da noch ein paar Donuts für […]