Gerätedilemma – Miele im Haus 2.0?

(Werbung wegen Markennennung) Wann haben Sie das letzte Mal eine Küche gekauft? Oder aber, wann standen Sie vor dem Dilemma, welche Elektrogeräte Sie in der Küche präferieren? Ha, wann war Ihr letzter Backofen so kaputt, dass Sie einen neuen gebraucht haben? Wie sind Sie bei der Auswahl vorgegangen?

Erst einmal muss ich sagen, dass ich großer Fan von Transparenz bin. Außer bei Strumpfhosen, aber das ist ein anderes Thema. Vielleicht huschen Sie mal rüber zur Hollywood Torte und Presswurstkleid. Herrlich, da musste ich einfach auch mal wieder lachen,…

Mit Transparenz meine ich,

dass ich gerne recherchiere und möglichst viele Informationen sammle. Gerne auch online vergleiche – gerade bei teureren Anschaffungen. Wenn Sie die genaue Bezeichnung eines Elektrogerätes wissen, können Sie da ziemlich gut die Online-Preise vergleichen. Wahlweise können Sie in einigen Vergleichsportalen Geräte auch super suchen. Auf „ASiewissenschon“ kann der geneigte Kunde dann auch, gerade bei kleineren Elektrogeräten wie Kopfhörer oder so, Meinungen von Käufern lesen (Ok, und teils auch nicht soooo ernst nehmen und laut lachen). Kaufen kann man dann immer noch im örtlichen Handel. Nur eben mit einem guten Gefühl, einer persönlichen Beratung und Service hinterher. Oder haben Sie da neue/ andere Tipps für mich?

Die Krux ist, erst mal eine Vorauswahl zu haben, ein oder zwei Geräte zu finden, mit denen man liebäugelt und die man dann preislich vergleichen kann. Dafür bietet die Suchmaschine dann ja dutzende Vergleichsseiten mit klangvollen Namen wie „Ofentester“, „Vergleichexx“, „Gaskochfeldtest“, usw. Ich habe keine gefunden, die mich nicht enttäuscht hat. Ich meine, man klickt diese Seite an mit der irrigen Vision, dass der Schreiberling dahinter die angekündigten Geräte getestet und ein entsprechendes Fazit gezogen hat.

Und was findet man?

Eine Hand voll Texte, größtenteils aus den Homepages der Hersteller kopiert, Links zu Amazon und co. plus der Quintessenz, dass man sich halt selbst entscheiden muss. Gut, ganz am Ende ist das schon so, doch es wäre ja schön, zu lesen, wie denn die persönliche Erfahrung mit Gerät X und mit Y war und warum sich der Autor für Produkt Z entschieden hat. Da ist es schon einen Schritt besser, doch auch sehr mühselig, in passenden Foren zu suchen. Oft sind die Beiträge Jahre alt und die Geräte entsprechend schon längst vom Fortschritt überholt.

Also, und was soll man da jetzt tun?

Blind kaufen? Weinen? Das Nachfolgemodel vom bisherigen Produkt kaufen (mit dem man nie 100% glücklich war)? Ganz einfach,… selbst vergleichen.

Da es verschiedene Kandidaten in meiner Wunschliste gibt, darf ich Sie heute mal zu einem ersten, sehr besonderen Exkurs einladen. Heute kümmern wir uns um eine erste Auswahl bei den Backöfen, bzw. bei den Dampfgarbacköfen. Im Dschungel der Backofenhersteller stechen seit Jahren für mich immer wieder zwei Hersteller heraus.

Einer davon ist die familiengeführte Firma Miele. Schon bei der herausragenden und netten Beratung zeichneten sich zwei Serien ab, die ich gut fand. Es ist toll, in einem Beratungsgespräch auf Menschen zu treffen, die gerne Kochen, Backen, Essen und sich entsprechend gut bei den angebotenen Geräten auskennen. Es ist ein tolles Gefühl, hervorragend beraten zu werden, ohne bedrängt oder überredet zu werden. Wenn Fachwissen charmant und fundiert übermittelt wird, alle Fragen beantwortet werden, noch mehr Input dazu gepackt wird, dann fühlt man sich als Kunde einfach ernst genommen.

Nun wusste ich nach der Beratung unglaublich viel über die verschiedenen Serien und Geräteoptionen, Funktionen, Designs, Innovationen, hatte meine Auswahl schon weiter eingeschränkt. Ich bekam natürlich auch das Angebot, mich bei einem der Kochevents von Miele anzumelden. Das können Sie übrigens auch. Es gibt Kochschulen, die kombinieren lecker Kochen mit der gleichzeitigen Erklärung der Produkte. Oder aber, Sie besuchen eines der vielen Events von Miele. Es geht bei beidem nicht nur um das Kochen an sich, sondern eben auch um die Verwendung jeweiligen Geräte. Und man kann natürlich dem Koch ein Loch in den Bauch fragen.

Aber – das kleine Biest in mir

flüsterte mir bereits zu, dass es ja nicht meine Art des Kochens ist und nicht meine Rezepte,…. Klingt erst mal komisch, ist aber so. Denn es macht in meinen Augen keinen Sinn, ein Gerät zu kaufen, von dem ich nicht sicher weiß, dass es

alle Funktionen hat, die ich gewohnt bin
potentiell Anwendungen, die ich gerne nutze sogar verbessert
neue tolle Anwendungsbereiche anbietet, die ich bisher vermisst habe, oder die ich unbedingt mal testen wollte
meinen Ansprüchen voll und ganz genügt
die Rezepte, die ich über Jahre entwickelt habe vereinfacht, optimiert oder gar verbessert

Und nun darf ich Sie heute mitnehmen,…

In die Firma Miele, in ein Paradies für Haustechnik Liebhaber.

Wer ist denn die Firma Miele überhaupt?

Also, außer, dass wir alle den Namen schon als Kinder gehört haben. Zumindest in unserer Familie. „Wenn man ein Miele Gerät kauf, kauft man was fürs Leben.“ Oder zumindest die nächsten 25 Jahre. Miele ist zuverlässig, der Kundendienst ist top und die Waschmaschine rumpelte tatsächlich 26 Jahre im Keller meiner Eltern. Was steckt da dahinter?

1899 gründeten Carl Miele und Reinhard Zinkann das Unternehmen Miele & Cie. um in einer alten Säge- und Kornmühle mit 11 Mitarbeitern Milchzentrifugen zu bauen. Als brennende Mission, die Arbeiten im und um den Haushalt zu erleichtern, entstanden und entstehen über die Jahre unglaublich viele verschiedene, innovative Produkte. Nicht nur die Waschmaschine, die Miele immer wieder neu erfindet und verbessert. Miele baute sogar Autos! Handwägen, Maschinen, die die Arbeit in der Viehwirtschaft erleichterten, natürlich den Staubsauger. Können Sie sich vorstellen, dass es von 1932 bis in die 1960ger Motor-Fahrräder und auch Fahrräder aller verschiedenster Typen von Miele gab?

Die Firma wurde immer erfolgreicher und stand zu dem Versprechen, dass die Gründer immer im Herzen hatten. So wurde zum 50-jährigen Jubiläum nicht groß gefeiert, sondern sich bei den Mitarbeitern mit einem Bonus und der Erhöhung der Werksrente bedankt. Jede Firma lebt von und durch ihre Mitarbeiter. Chapeau. Eine Philosophie zu haben oder diese zu leben ist ein großer Unterschied.

Die Formen und Funktion

der Waschmaschine veränderten sich im Laufe der Zeit, die Geschirrspülmaschine hielt Einzug in die Haushalte. Ganze Küchen und entsprechende Einbaugeräte erfreuten sich immer größerer Beliebtheit, ein riesiges Hochregallager wurde mit Zehntausenden Ersatzteilen gefüllt, so dass die Firma ihrem eigenen Garantieanspruch genügen konnte. Miele entwickelte Mikrowellen, Induktionskochfelder, forscht stetig an Verbesserungen der eigenen Produkte und Innovationen für Heim, Industrie und Landwirtschaft. Reinigungsmittel, Kaffeevollautomaten, Bügelhilfen, Saugroboter die Produktpalette wächst genauso rasant wie die weltweite Beliebtheit der zuverlässigen und vertrauenswürdigen deutschen Premiummarke. Es wird nicht nur ein Produkt, sondern ein Gefühl dahinter verkauft.

Die modernen Haushaltshelfer sollen nicht nur funktional sein, sondern eben auch gefallen. Sie sollen Spaß machen, ein Erlebnis bieten. Konnektivität über WLAN, smarte Lösungen, luxuriöse Designs werden vermarktet.

Die Gründer Carl Miele und Reinhard Zinkann

druckten einst „Immer besser“ auf ihre ersten Maschinen – das Leitmotto das Miele bis heute prägt. Wenn ich mir so die Historie anschaue, lese, welche Entwicklung hier passiert ist, bin ich sehr beeindruckt. Die Firma überstand den ersten und zweiten Weltkrieg, schenkte ihren Mitarbeitern Arbeit und Hoffnung und den Kunden Erleichterungen in der alltäglichen Arbeit.

Jetzt gibt es natürlich für mich als Verbraucher entscheidende Fragen:

Vertraue ich hier nur einer wirklich gut funktionierenden Marketingstrategie?
Sind die Preise wirklich durch die Produkte und den Service zu rechtfertigen?
Kann Miele und die Geräte aus diesem Haus meinen ersten Eindruck vom Beratungsgespräch noch untermauern und ausbauen?

Und jetzt stand ich hier,

vor einer Wand aus Backöfen und Dampfgarbacköfen und durfte testen, was aus Generationen von Geräten, durch die Arbeit, Muße, Ideen von Entwicklern, Designern, Ingenieuren und Kunden entstanden ist. Ausnahmsweise durfte ich zwei tollen Produkt Tainerinnen ein Loch in den Bauch fragen und ausprobieren, wie es wäre, die Geräte mein Eigen zu nennen. Daher versuchte ich, mit den Anleitungen und ohne Sicherheitsnetz und eben auch ohne einen Koch, einfach mal loszulegen. Wie schon oben geschrieben, wenn Sie auch bei Miele schnuppern wollen, gucken Sie mal zu den Events. In geselliger Runde macht das sicher mega Spaß!

Ah, vorweg geschickt,…. Es macht keinen Sinn, alle Funktionen einzeln aufzuführen. Einfach die Typenbezeichnung heraus kopieren und in der Miele Homepage suchen lassen. Wunderbar ist die Vergleichsoption, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Ich schwankte hier bei Miele bei den Einbaubacköfen zwischen dem H 7464 BP und dem H 7660 BP. Die Unterschiede und Qualität in der Anwendung sind nicht wirklich groß. Ausschlaggebend war für mich tatsächlich der Praxistest mit dem Display. H 7464 BP hat ein Direct Sensor Display, also Pfeiltasten, mit denen ich im Menü navigieren kann. H 7660 BP hat ein „Wischen und Wuschen“ Display, dass man wunderbar intuitiv bedienen kann. Wahlweise kann ich meine Geräte über die Miele APP über das Tablett oder das Handy steuern.

Kekstest – Solarium light

Um zu sehen, wie die Hitzeverteilung im Garraum ist, machte ich einen Kekstest mit 3 Backblechen gleichzeitig. Bis dato musste ich immer meine Bleche sowohl vom Einschub her während des Backens wechseln, als auch um die eigene Achse drehen. Aaargh,… Sie wissen schon, so dass die rechte hintere Ecke vorne links ist. Wie sagt man da dazu? Vorschläge?

Also, da ich das blöd finde, bin ich der Meinung, dass mein neuer Backofen gleichmäßig backen sollte.

Also, wie Sie sehen können, habe ich zwei Bleche jeweils nur vorne und hinten, ein Blech komplett belegt. Das volle Blech war in der Mitte des Ofens (H 7660 BP), die anderen entsprechend oben und unten. Gebacken habe ich mit Umluft 160° für 14 Minuten. Den einzigen Unterschied im Bräunungsgrad, den ich gefunden habe, waren die beiden Plätzchen rechts hinten auf dem untersten Blech. Und da auch nur ganz zart, eine Nuance dunkler. Nichts wofür ich Bleche umschichten und drehen würde.

→ Fazit

Die Hitze im Garraum verteilt sich gleichmäßig
Bleche drehen und wenden gehört der Vergangenheit an
3 Bleche Plätzchen gleichzeitig stellen keine Herausforderung dar
Ich bräuchte (OK wöllte) definit 3 Auszüge, wovon einer in der Grundausstattung mit dabei ist

Schokoladenflufftest

Im H 7464 BP durfte ein winterlicher Gewürzschokoladenkuchen zur Probe weilen. Das Rezept ist übrigens denkbar einfach und schnell mal gemacht:

Gewürzschokoladenkuchen

Zutaten

200 g Mehl
3 EL dunkler Kakao
150 g Zucker
30 g Muscovadozucker
1 EL Vanillezucker
1 TL Winterzauber Gewürz (Spekulatius Lebkuchengewürz oder so sind auch super)
1 Packung Backpulver
2 Eier
100 ml Öl
230 ml Milch

Zubereitung

Backofen auf 165° (hier Klimagaren mit Heißluft plus, sonst Heißluft) vorheizen. Alle trockenen Zutaten in eine Schüssel sieben.

Die Eier, Milch und das Öl grob mischen und mit einem Schneebesen in das Mehl rühren. In eine mit Backpapier ausgelegte Kuchenform füllen und 35 Minuten nach Programm backen.

In meinem Test nutzte ich die Funktion für Rührkuchen, bei der automatisch zu bestimmten Zeiten Dampfstöße im Ofen abgegeben werden. Das bedeutet, dass der Ofen, beim Einstellen des Programms um 100ml Wasser bittet. Das lässt man dann an einem Röhrchen (offene Türe links) einsaugen.

Der Kuchen ist super gleichmäßig geworden. Innen sehr fluffig und saftig, locker. Außen eine leckere leichte Kruste, die beim Drücken wieder zurück gehopst ist.

→ Fazit

Ich schrotte keinen Backofenboden mehr, weil ich Wasser zum Schwaden auf den Boden kippe
Saftiges, homogenes, tolles Backergebnis
Das Einsaugen funktioniert super einfach und schnell

Badheizkörper versus Combidampfgarer

Ich LIEBE Hefeteig. Wenn ich so überlege, habe ich bisher Hefeteig noch nie wirklich versaut. Vielleicht liegt das an meiner liebevollen Suche nach dem optimalen Ruheort. Bei schönem Wetter gerne auf der Terrasse, im Winter eher im Bad, vor der Heizung. Da muss ich immer aufpassen, dass die Teenagers die Türe wieder zu machen und außerdem ist es ja doch irgendwie unschön, mein Essen im Bad zwischen zu lagern,…

Es sollte Gua Bao, also chinesische Hefeteilchen mit Lachsfüllung geben. Und ja, ich habe Lachs Teriyaki gemacht, auch wenn es nicht chinesisch ist. Den essen wir gerne und wenn welcher übrig bleibt, ist das eine wunderbare Resteverwertung. Wie bei der Wirsinggeschichte, Sie erinnern sich?

Gua Bao mit Lachs Teriyaki gefüllt

Zutaten

200 g Mehl
50 g Reismehl
10 g Trockenhefe
175 ml Wasser
1 TL Zucker
¼ TL Salz

150 g Lachsfilet
5 EL Teriyakisoße
1 Frühlingszwiebel
2 EL Hoisin Soße

Zubereitung

Ich habe den Teig auf einen flachen Garbehälter und in den Combi Dampfgarer DGC 7440 gegeben (er hat wieder dieses Direct Sensor Display, also profan gesagt Pfeile). Er hat praktischerweise viele Spezialprogramme, darunter auch Hefeteig. Man muss keine Menge oder so einstellen, sondern nur den Teig rein schubsen und 20 Minuten warten. Ich gestehe, er war 10 Minuten länger drin, denn ich hatte ein Ei zu wenig dabei und musste schnell mal zum nahegelegenen Supermarkt flitzen. War aber vollkommen OK. Solange da kein Luftzug herrscht ist Hefeteig bei weitem nicht so empfindlich, wie viele Menschen denken.

Ohne das Gerät den Zeig an einem warmen Ort abgedeckt ca. 45 Minuten ruhen lassen. Er sollte sich verdoppeln.

Der Teig klebte beim „anstupsen“ leicht an den Fingern, also hatte ich schon Angst, er wäre zu feucht geworden. Die Sorge war aber unbegründet. Der Teig war super in der Verarbeitung.

Den Lachs mit der Teriyakisoße 30 Minuten marinieren und anschließend im Combidampfgarer für ca. 6 Minuten dämpfen. Oder Reste vom Vortag nehmen, in der Pfanne anbraten,…

Frühlingszwiebel fein hacken, Lachs mit einer Gabel zerrupfen und mit der Hoisinsoße mischen.

Den Teig für die Gua Bao in ca. 14 gleiche Teile teilen. Auf einer leicht bemehlten Arbeitsplatte zu dünnen Kreisen ausrollen (Durchmesser ca. Handtellergroß), in die Hand nehmen, 1EL Lachs darauf geben und virtuos zu fuddeln. – Bald kommt mal wieder eine richtige Anleitung dazu,…

Als Finish passierte dann zeitgleich mit dem Schweinebauch im DGC 7640. Die Brötchen auf einen Locheinsatz geben (ich hab ihn leicht geölt) und 15 Minuten Dämpfen.

Ich war begeistert!

→ Fazit

Die Konsistenz ist extrem fluffig und auch wieder vollkommen gleichmäßig
Die Oberfläche des Hefeteigs ist nach dem Ruhen etwas klebrig
Die Brötchen schmeckten nicht nach dem Schweinebauch
Ich muss nicht mehr Miniportionen der Gua Bao zubereiten, sondern kann große Mengen zubereiten
Vielleicht mache ich das nächste Mal 20 ml weniger Wasser in den Teig, zum testen, ob es noch besser wäre
Gua Bao schmecken, sollten künftig wirklich welche übrig bleiben, auch kalt sehr lecker

Schmecken die Kartoffeln nach Lachs?

Um zu testen, ob die Aromen beim Garen mit Dampf wirklich da bleiben, wo sie sollen, habe ich die Kartoffeln für meine süßen Bratapfelknödel mit dem Lachs in einem Gerät gedämpft. Dieses Mal im DGC 7645 (M Touch S Display, ohne Festwasseranschluss).

→ Fazit

Nein, die Kartoffeln schmecken herrlich kartoffelig, kein Hauch von Lachs oder Knoblauch ist zu erkennen
Das Auffüllen des Wassertanks, während des Garvorgangs ist super einfach
Ich muss beim Türe öffnen, während des Dämpfens besser aufpassen, das ist schon ziemlich heiß!
Wenn man den Ofen nach dem Garen schließt und länger nichts macht, spült er sich automatisch mit kochend heißem Wasser. So wird verhindert, dass sich kleine Schmutzpartikelchen in den Leitungen sammeln

Knuspern und Dämpfen, echt jetzt?

Mein Schweinebauch – ok, der Schweinebauch ist ein heiß begehrtes Gericht bei uns. Normalerweise grille ich ihn erst mal an (aufm Gasgrill), dann kommt er in einen geschlossenen Bräter und gart über Stunden bei 140° im Backofen. Die Zutatenliste liest sich lang, ist aber gar nicht so wild.

Schweinebauch koreanischer Art

Zutaten

700 g Schweinebauch mit Haut

1 EL Reissirup (oder Honig)
2 EL helle Sojasoße
1 EL Fischsoße
3EL Reiswein (oder halbtrockener Sherry)
1 Zimtstange
2 Sternanis
2 Stängel Zitronengras
2 cm Ingwer
3 Knoblauchzehen
1 TL rote Pfefferbeeren
½ TL Fünfgewürzpulver
1 EL Guchujang (Koreanische Chillipaste – die brauchen Sie und zwar dringend! Das zeug hat Suchtpotential!)
½ TL Salz

geröstete Erdnüsse (nach Geschmack)
Koriander
Frühlingszwiebel
Sesam Majo

Zubereitung

Ingwer reiben und den Saft daraus quetschen. Knoblauch in Scheiben schneiden. Zitronengras Stengel mit einem dicken Messergriff beherzt quetschen (draufhaun).

Alle Zutaten vermischen und den Schweinebauch mindestens 8 Stunden, am besten über Nacht marinieren.

Den Schweinebauch abtropfen, die Flüssigkeit und Gewürze auffangen. Das Fleisch in einen flachen Garbehälter geben. Den Dampfgarbackofen (hier der DGC 7640 mit Festwasseranschluss) auf Grill mit Umluft und 230° vorheizen.

Mit der Fleischseite nach oben 8 Minuten grillen, umdrehen. Die Hautseite 15 Minuten grillen. Jetzt die Marinade, Gewürze und 50 ml Wasser dazu geben.

Auf Dampfgaren umstellen und 180 Minuten garen.

Kurz ruhen lassen und dann möglichst dünn aufschneiden. Koriander, Frühlingszwiebel und Erdnüsse hacken und über das Fleisch geben. Mit Hoisin Soße, Kräutern und Sesam Majo servieren.

→ Fazit

Nein, auch der Dampfgarbackofen kann in diesem Rezept keine knusprige Kruste zaubern. Vor dem Dämpfen ja, danach, nein! In diesem Rezept ist das so gewollt.
Um eigene Rezepte zuzubereiten sollte man im Hinterkopf haben, dass die Zeit im Dampfgarer in etwa die Zeit ist, die das Gericht auch im Topf/ Ofen brauchen würde
Ein Dampfgarer ist kein Dampfkochtopf
Das Gerät möchte die Türe geöffnet haben, um den Garraum auf 100° abkühlen zu können. Er piepst, wenn er das erreicht hat und erst dann kann der Dämpfvorgang gestartet werden.
Ich habe nur eine Platte zu reinigen (Sonst den Grill, einen Bräter und den Deckel)
Das Fleisch wird zart und aromatisch
Festwasseranschluss ist natürlich viel bequemer. Man muss weder nachfüllen, noch sich um das Schmutzwasser kümmern.

Gemüse mit Reis

Gut, zugegeben, ich wollte einfach eine Beilage haben. Das Gemüse ist so von der Größe her „berechnet“ das es zeitgleich gar wird. Es war mit reichlich Knoblauch, Reiswein, Sojasoße, Zucker und Salz gewürzt.

Spannend wurde es allerdings tatsächlich, da ich Sushi Reis zeitgleich (nach Reiskochanleitung, allerdings eben nicht für Sushi Reis) zubereitet habe.

Normalerweise wasche ich den Reis gründlich. Gebe ihn dann mit dem Wasser für 10 Minuten in den Kochtopf (570 g Reis auf 600 ml Wasser). Dann 20 Minuten (ab dem sichtbaren Köcheln) leise köcheln. Dann 1x umrühren und 10 Minuten mit geschlossenem Deckel auf dem Herd (ohne Hitze) ruhen.

→ Fazit

Das Ergebnis nach Anleitung (wie gesagt, es gibt hier keinen Sushi Reis und wir haben gerätselt, ob er eher wie ein Milchreis wäre, oder Basmati) war, dass der Reis innen gar war, jedoch außen eine leichte „Haut“ hatte.
Vielleicht sollte man hier auch alles, wie normal machen, nur eben statt im Topf, im Dampfgarer
Miele sollte mal Sushireis testen
Es wäre sehr praktisch den Reis ohne Topf zuzubereiten

Tja, und ganz zum Schluss darf ich Ihnen noch ein perfektes Wintergericht zeigen. Idee war, meine Zwetschgenknödel winterlich umzumodeln und so heraus zu finden, ob Knödel wirklich im Dampfgarer funktionieren.

Oh, ja, ich hatte die Bratapfelfüllung vorbereitet, man hätte sie aber auch wunderbar zum Lachs dazu schieben können,…

Knödel ohne Topf – Blasphemie?

Als ich ihr von meinem Plan erzählt habe, Knödel ohne Topf zu kochen, hat mir meine Mama, eine waschechte Oberbayerin erst mal (mit Verlaub) nen Vogel gezeigt. Ist klar, dass ich mich herausgefordert fühle. Kartoffelknödel wird super, Semmelknödel bestimmt auch. Ein Teigknödel wäre sicherlich nochmal einen Versuch wert, müsste aber auch gehen.

Bratapfelknödel

Zutaten

2 Boskop Äpfel
1 EL Zitronensaft
1 EL Muscovado Zucker
2 EL Rohrzucker
1 EL Sultaninen
½ TL Winterzauber-, Lebkuchengewürz, oder Zimt, Nelke, Kardamom & Anis
½ Vanilleschote

1 kg mehlige Kartoffeln
1 Ei
ca. 150 g Kartoffelstärke
1 TL Salz
Muskatnuss
1 Msp. Kardamom
1 Msp. Zimt

100 g Butter oder Butterschmalz
200 g Semmelbrösel (oder 100 g Semmelbrösel und 100 g Keksbrösel)
50 g Zucker
Zimt oder Wintergewürzmischung

Zubereitung

DGC 7645 (M Touch S Display, ohne Festwasseranschluss) wurde hier gleichzeitig zum Lachs verwendet. Doch bei der Anwendung habe ich einen Fehler begangen. Ich habe die Kartoffeln nach Anleitung vom Gerät gegart und da hieß es „geschälte Kartoffeln“. Sie sind zwar perfekt geworden, doch irgendwie werden sie, wenn man sie mit Schale gart „trockener“ in der Konsistenz. Vielleicht hätte ich mich eher an Pellkartoffeln orientieren sollen. Oder aber ich lasse sie nächstes Mal einfach mit Schale.

Die Kartoffeln durch eine Presse drücken oder stampfen.

Die Äpfel schälen und in kleine Würfel schneiden. Zusammen mit den Zuckersorten, Zitronensaft, Sultaninen und Gewürzen ca. 10 Minuten garen (hier wäre eben auch der Einsatz des Dampfgarers super). Sie sollen noch ganz sein, wir wollen die Knödel ja nicht mit Brei füllen.

Erst das Eigelb, das Mehl, Kartoffelstärke, Zimt, Muskat, Kardamom und Salz mit den Kartoffeln vermengen. Evtl. noch etwas vom Eiweiß oder mehr Mehl dazu geben. Wenn alles vermengt ist, erst einmal die Hände waschen. (Sonst wird der Teig immer kleben und Sie benutzen viel zu viel Mehl,…) Dann noch einmal kneten. Der Teig sollte seidig sein, nicht mehr kleben und gut formbar sein.

Flache, etwa handtellergroße Fladen formen. In die Mitte einen Würfel Bratapfelfüllung setzen. Den Teig schließen und zu kleinen runden Bällen formen. Das gelingt am besten mit leicht feuchten Händen. Das bedeutet, Sie waschen sich die Hände und tupfen sie „schlampig“ an einem Geschirrtuch trocken.

Jetzt würde ich Salzwasser in einem großen Topf, ok, sind wir mal ehrlich, in 2 großen Töpfen zum Kochen bringen und die Knödel vorsichtig hinein gleiten lassen. Ca. 20-25 Minuten gar ziehen lassen, nicht mehr kochen! Statt dessen habe ich die Knödel in einen gelochten Garbehälter gesetzt und 25 Minuten im DGC 7640 (mit Festwasseranschluss und dem Schweinebauch noch für 5 Minuten parallel drin) gedämpft.

Das Butterschmalz oder Butter erhitzen und die Semmelbrösel leicht anbräunen lassen. Den Zimt/ Weihnachtsgewürz und Zucker dazu geben, die Knödel vorsichtig darin rollen und sofort servieren.

Dazu passt Zimtzucker und Vanillesoße, oder vielleicht Vanilleeis.

→ Fazit

Knödel werden im Dampfgarer super locker und zerfallen nicht
Sie sind allerdings nicht mehr perfekt rund, sie sitzen quasi eher recht stabil auf dem Teller
Man kann riesige Berge von Knödeln gleichzeitig produzieren ohne überkochende Töpfe
Knödel könnten auch gut vorbereitet werden
Süß und Würzig färbt im Dampfgarer nicht aufeinander ab
Bratapfelknödel sind die winterliche Revolution! Hey, Mit noch karamellisierten Zwiebeln drinnen, weniger Zucker in den Semmelbröseln, gehen sie auch zur Gans oder Ente durch!
Es gibt keinen riesigen stärkehaltigen Wassermengen und schmutzige Töpfe mehr zu Entsorgen

Gesamtfazit

Backofen:

Bei den Backöfen stehe ich einfach auf die Bedienung vom H 7464 BP.
Die beiden Backöfen, die ich getestet hatte, sind wirklich super und haben eine unglaubliche Auswahl an Programmen, ganz davon abgesehen, dass man auch viel individualisieren kann.
Die Pyrolysefunktion beim Backofen ist super, vor allem darf man bei Miele auch die Auszüge und Bleche, wenn gewünscht drinnen lassen.
Die Wassereinsaugfunktion (für den Dampf) ist Kinderleicht.

Dampfgarbackofen:

Ein Dampfgarbackofen bietet mir eine tolle Erweiterung zu meinen aktuellen Kochmöglichkeiten.
Ich kann geliebte Gerichte schneller und einfacher zubereiten (weil größere Menge an z.B. Knödeln, als in einen Topf passen würden)
Es entsteht weniger Geschirr beim Kochen, nur die Spülmaschinenfesten Garbehälter.
Man kann viele Dinge aus dem Bauch raus, vom Topf in den Dampfgarer übertragen.
Die Spülfunktion ist super.
Wenn man kann, unbedingt mit Festwasseranschluss wählen!
Die Restfeuchtigkeit im Ofen kann verdampft werden. Dann muss man nur noch minimal einmal kurz abtrocknen.
Für die Reinigung ist keine Chemiekeule vorgesehen, dafür mag es sein, dass evtl. ein Minispritzer am Grill zurückbleibt. Damit kann ich super leben und bin froh, dass die Miele Ingenieure diesen Weg genommen haben.
Dampfgaren hat nichts mit der faden Krankenhauskost zu tun, an die ich mich als Kind erinnere,…. Gaaaar nichts!

Jetzt denken Sie sich ganz vielleicht,

dass die FrauBpunkt mal wieder vollkommen irre ist. Wer interessiert sich denn schon für eine Firmenhistorie, wo man doch viel lieber nur was über die Produkte erfahren will. Nun, ein wenig Wissen schadet nie, versuche ich zumindest immer dem Cpunkt zu erklären. Klar, man kann ein Küchengerät einfach nach Preis kaufen. Oder nach Funktion. Oder von mir aus nach Optik. Doch ich finde ja, wenn ich mir Premium Produkte anschaue, ist das Gesamtpaket durchaus wichtig in meiner Waagschale.

Miele bietet Produkte, die Maßstäbe in ihrer Lebensdauer, der Leistung, Bedienkomfort, Design und Service setzen. Die Energieeffizienz ist finanziell und auch im Hinblick auf den Klimawandel wichtig.

An dem Tag, den ich bei Miele verbringen durfte, konnte ich so viele engagierte, leidenschaftliche und versierte Mitarbeiter kennen lernen. Das partnerschaftliche Verhalten gegenüber mir – dem Kunden – und das Leben der Menschen für Ihre Firma, fand ich grandios. Hier wird eine Mitarbeiter- und Firmenkultur gelebt, der Arbeitsplatz ist ein Ort, an dem die Menschen, die ich getroffen habe, gerne kommen. Das ist nicht selbstverständlich und erfüllt mich mit Freude und Zuversicht.

Umstrukturierungen passieren in jedem Konzern und so muss sich auch eine Firma Miele immer wieder neu definieren, erfinden, innovativ und manchmal restriktiv sein. Doch immer mit dem Fokus auf den Kunden, die Mitarbeiter, den Innovationsgeist der Menschen.

Seit 2018 gibt es,

als Revolution den super innovativen neuen Dialoggarer auf dem Markt. Ein Gerät, das punktgenau Energie, in Form von elektromagnetischen Wellen an die jeweiligen Lebensmittel abgibt. Eine neue Ära bricht an, verspricht, was die beiden Herren bei der Geschäftsgründung 1899 sich bestimmt gedacht hatten. „Immer besser“ – und ich füge leise noch dazu „mit Herz und Verstand“.

Danke liebes Miele Team für Euren Teamgeist, Eure Loyalität. Danke, dass Ihr mir gezeigt habt, mit welchem Feuer Ihr für Eure Firma brennt!

Buchen Sie mal ein Kochevent bei den Tafelkünstler, fragen Sie denen ein Loch in den Bauch, schlemmen und genießen Sie. Ja und dann melden Sie sich mal bei mir und erzählen meinen Lesern und mir von Ihrem Eindruck.

Und wer weiß, vielleicht findet sich das ein oder andere Miele Gerät in unserer neuen Küche. Oder ich kann noch mehr herum probieren und zeigen, was ich damit so anstellen könnte.

Ich halte Sie auf dem Laufenden,….

In diesem Sinne,

Ihre FrauBpunkt

Einige der hier verwendeten Fotos zeigen Abbildungen aus der Miele Chronik, die zum 110. Jubiläum herausgegeben wurde. Die Urheberrechte für die Chronikfotos liegen daher bei Miele. Vielen Dank, dass ich hier einige davon zeigen darf.