Walnussmakronen gefällig, oder einen Aquarellkarton?
Was haben Walnussmakronen mit Familienzeit zu tun? Und warum erzähle ich Ihnen von einem Versand für Papier, mache Werbung?
Ich hatte Ihnen, letztes Jahr im Dezember, schon einmal die Geschichte unserer Walnussmakronen ans Herz gelegt. Heute möchte ich Ihnen aber etwas ganz anderes erzählen.
Jedes Jahr im Herbst fangen wir an, zu sammeln. Der Walnussbaum in unserem Garten ist noch recht klein, aber es gibt hier in der Gegend recht viele andere, schon große Bäume. Die Nüsse werden dann, vor unserem Hund gesichert, in Holzsteigen gepackt und in der Herbstsonne getrocknet.
Und dann, irgendwann, kurz bevor wir mit dem Plätzchen backen anfangen, werden sie gemeinsam geknackt.
Für die Walnussmakronen, weniger das Aquatellpapier,
sitzen wir dann, alle B.s am Küchentisch und knacken Walnüsse. Es wird gefutzelt, gelacht, sortiert. Wir hören nebenbei Musik, Hörbücher, reden miteinander. Es wird sich beschwert, gejammert, genascht und dann, nach erstaunlich kurzer Zeit, sind wir damit fertig. Es gibt eine Schale mit ganzen Walnusshälften und eine mit „dem Rest“. Und wir alle vier sind wunderbar entschleunigt, zufrieden. Wir haben etwas als Familie geschafft und echte Qualitätszeit miteinander verbracht.
Wie regeln Sie das so? Gehen Sie Nüsse sammeln? Oder etwas anderes? Sind Sie Plätzchenalleinbäcker, oder verteilen Sie gemeinsam Mehl, Zucker und gerne auch mal das ein oder andere Ei, auf dem Fußboden? Helfen Ihre Kinder mit? Beim Naschen des Teiges, Ausstechen oder mit Marmelade zusammen kleben? Wie Entschleunigen Sie?
Zusammen erst einmal raus gehen, Dinge sammeln, so geht das bei uns an. Erst einmal Blumen, dann Pilze, Äpfel, Quitten, Hagebutten, Kastanien, Maroni, Walnüsse für Walnussmakronen und Stöcke. Gut, die gehen das ganze Jahr über,… Fragen Sie nicht, wie viele Stöcke und in welchen Größen, diese von meinen beiden Männern, nach Hause geschleppt werden. Mit einem unschuldigen „Och, der muss mit, der ist sooooo hübsch“, werde ich meistens überstimmt. Wobei aus diesen stolzen Exemplaren ein Kratzbaum für unseren Kater entstanden ist. Davon erzähle ich ein anderes Mal, versprochen.
Wie regeln Sie das eigentlich mit Ihren Kindern?
Mögen die gerne Walnussmakronen? Haben Sie überhaupt welche? Also, Kinder, meine ich jetzt natürlich?
Wenn ich mir so vorstelle, wie alltäglich der Begriff „BurnOut“ in unserer Erwachsenenwelt kursiert, muss ich oft mit mir hadern. Ich darf lernen, andere zu respektieren und akzeptieren, wenn es um die Dressur, äh, pardon, die Förderung der Kinder geht. Aber jetzt mal ganz unter uns,…
Das kann doch nicht wirklich Ernst sein!
Die Kinder werden von uns rund um die Uhr dauerbespaßt. Erst mal Kindergarten oder Schule, dann Nachmittagsbetreuung, Frühförderung, Kursangebote. Zu Hause dann nicht mal gepflegt langweilen, lesen, sich mit den Geschwistern vermöbeln, selbst beschäftigen, oder gar, ich wage es kaum zu schreiben, sich spontan verabreden. Nein! Unsere Genies, Talente und sozial mittlerweile daher ein ganz klein wenig degenerierter Nachwuchs, muss gefördert werden!
Ballett, Gitarre, Klavier oder Fussball. Handball, Töpfern mit Klangschalen, Kinderyoga und modern Dancing. Freies Luftknoten, Theaterpädagogik, fremdsprachliche Früherziehung. Kaugummiblasenpusting und Ropeskipping,…
GEHT’s NOCH?
Können wir nicht einfach mal Zeit mit ihnen verbringen? Miteinander was machen? Oder einfach gemeinsam nichts tun? Auf der Couch Walnussmakronen mampfen? Ein Blatt Papier hinlegen, Stifte, einen Tuschkasten?
Bitte nicht falsch verstehen!
Unsere beiden Kinder haben auch ein Hobby. Sie gehen zweimal die Woche Fechten. Ja, richtig gelesen. Fechten schult Konzentration, Koordination, den Körper und außerdem auch das Sozialverhalten. Aber wissen Sie, warum sie da wirklich gerne hingehen? Weil es Ihnen Spaß macht.
Den Rest der Woche haben Sie keine Termin. Sie können sich verabreden, langweilen, streiten, versöhnen, Plätzchen backen, Walnüsse schälen, lesen, spielen, ihre Knie aufschlagen, malen.
Und da war das Fräulein L. letztens extrem glücklich. Hab ich doch von der Buntpapierwelt tolle Aquarellmalblöcke bekommen. Ich erwischte sie beim Sonnenblume malen, für Oma O. zu Weihnachten. Sie erinnern sich vielleicht an den 70. Geburtstag dieses Jahr,… Aber psssst, nicht das Geschenk verraten!
Die Aquarellmalerei
ist ja so eine Sache für sich. Ich persönlich mag Acrylfarben ja noch ein wenig lieber. Ich stehe auf die sinnliche Struktur, das Decken der satten leuchtenden Farben,… Doch mein Fräulein L. hat sich völlig, ganz und gar, den Aquarellfarben verschrieben. Und grundsätzlich sind wir beide etwas, nämlich experimentierfreudig,…
Wie stehen Sie dazu? Welche Art von Farben mögen Sie? Oder malen Sie überhaupt? Können Sie mir welche empfehlen, ans Herz legen? Wissen Sie eine zuverlässige Quelle, wo man die Materialien, wie Aquarellblöcke beziehen kann?
Vielleicht wollen Sie ja ein wenig über die Aquarelltechnik wissen?
Lasieren auf Aquarellpapier
ist eine der wichtigsten Grundtechniken in der Aquarellmalerei. Wer lernen will mit Aquarellfarben zu malen, sollte das erst einmal üben.
Eine transparente Farbschicht wird beim Lasieren über eine bereits getrocknete Farbschicht gemalt. So verhindert man, dass sich die beiden Farbaufträge miteinander direkt vermischen.
Für die neue Farbschicht muss die Aquarellfarbe stark genug mit Wasser verdünnt sein (heißt auch Lavieren, vom Französischen waschen, bzw. verwaschen). So entsteht der gewünschte Effekt, nämlich Transparenz.
Lasiert man denselben Farbton übereinander, erhält man dunklere und hellere Bereiche innerhalb des Farbtons. Beim Lasieren können unterschiedliche Farbkombinationen verschiedene Wirkungen erzielen. Am besten übt man das durch viel Ausprobieren und Spielen mit den Farben.
Aquarellfarben gibt es als Tuschkasten, ähnlich den konventionellen Wasserfarben. Es gibt Pasten, Kreiden und Buntstifte, die sich toll für Details verwenden lassen. Hier gilt auch wieder, dass Sie einfach testen sollten, was Ihnen am besten liegt, bzw. wie sich die unterschiedlichen Farbmedien am besten miteinander kombinieren lassen. Das Fräulein L. hat letztes Jahr zu Weihnachten ein tolles Buch mit ausführlichen Erklärungen und Beispielen bekommen. Es heißt „Handbuch Aquarell“ von Ekkehard Hofmann und ist im CV Verlag erschienen.
Ich persönlich bin ja auch der Meinung, dass die Qualität des Papiers, der Farben und der Pinsel eine große Rolle spielt. Sie können noch so toll malen, wenn das Papier nicht stark genug saugt, oder sofort pupstrocken ist. Da wird es schwierig. Daher war mein Fräulein schwer von den Blöcken, der Buntpapierwelt, begeistert, wie Sie ja an dem Ergebnis unschwer erkennen können. Nochmal danke dafür,…
Wie wunderbar es doch sein kann, sich einfach auf den Allerwertesten zu setzen, einen Pinsel in der Hand, den Aquarellkarton vor sich liegend, einfach mal die Gedanken schweifen zu lassen. Farben als Kommunikationsmittel einsetzen, durchatmen,…
Doch tatsächlich neigen wir dazu,
uns und unsere Kinder in Tretmühlen einzuspannen. Da hatte ich ja auch schon mal darüber berichtet,…
Das führt dann dazu, dass wir als Erwachsene plötzlich nicht mehr ohne Stress auskommen können, obwohl er uns irgendwann in die Knie zwingt. Wir verlernen unseren Kindern, mit all dem Freizeitangebot, das Inne halten, zur Ruhe kommen, für sich sein.
„Lauf 10 mal ums Haus rum, wenn Dir langweilig ist“ pflegte meine Schwiegermama zum Herrn B., als kleinen Stepke, zu sagen. Spätestens bei Runde 6 war ein Spiel gefunden. Unsere Kinder kommen nach 10 Runden wieder und wollen die Zeit wissen und eine neue Aufgabe gestellt bekommen. Merken Sie was?
Ja, es gibt Kurse und Schulungen, Vorträge und Bildungsgänge, Förderungen, Beschäftigungen, Bespassungen für alle Altersstufen, Geldbeutel und Anspruchshaltungen.
Neulich habe ich gelesen, dass es sogar Schulungen gibt, die sich mit dem Thema „Schmauen“ beschäftigen. Im Ernst! Wir sprechen davon zu lernen, bewusst zu essen, kauen und schmecken! Das soll toll für die Figur sein und würde ganz neue Aspekte in die Nahrungsmittel bringen. Äh,… da muss ich mich in jedem Fall mal genauer damit beschäftigen. Ich werde Sie daran teilhaben lassen, oder sind Sie da schon Experte? Dann raus mit den Infos, ich bin gespannt!
Also, die Walnussmakronen wären bestimmt ganz weit vorne im Schmauen-Kurs. Wenn die Makrone im Mund landet, süß schmelzend, zart knackt und dann die karamellig knusprigen Walnussstückchen das Mundgefühl vereinnahmen. Dann schmaue ich sowas von, ich sag’s Ihnen.
Damit Sie das selbst mal ausprobieren können, habe ich hier das Rezept für die köstlichen Mini Walnussmakronen aufgeschrieben.
Walnussmakronen
Zubereitung
Die Walnüsse nicht zu grob und nicht zu fein hacken, nicht mahlen! Das ist eine tolle Aufgabe für kleine Jungs. Dazu die Walnüsse in einen Gefrierbeutel geben und mit dem Fleischklopfer bearbeiten,… Sonst schmecken sie nicht so, wie sie sein sollen.
Backofen auf 140° Umluft vorheizen.
Die Eiweiß mit dem Salz sehr steif schlagen und dann den Puderzucker und Zitronensaft ca. 10 Minuten mit schlagen. Die Masse soll sich sämig samtig anfühlen. Man muss das Gefühl haben, sie sich auch gerne ins Gesicht cremen zu wollen,…
Walnüsse vorsichtig unterheben und alles in einen Spritzbeutel OHNE Tülle füllen (oder vielleicht haben sie ja eine extra große Tülle, durch die die gehackten Nüsse passen). Ich benutze einen aus beschichtetem Stoff, oder einen Einwegbeutel, wenn der aus Stoff gerade noch feucht ist,… Bei Einwegbeuteln kann man halt ganz praktisch die Lochgröße selbst bestimmen,…
Spritzbeutel oben zudrehen/ mit einem Tütenverschlußklipp zuklemmen und nette adrette Häufchen auf das Backpapier spritzen. Ungefähr so: kurz drücken – aufhören – hochziehen – nächster – kurz drücken – aufhören – hochziehen,….
Die Makronen ca. 20-25 Minuten im Backofen trocknen lassen. Ich lasse sie gerne einfach im Ofen, bis sie kühl sind. Sie sollten sich dann auch leicht vom Backpapier lösen.
All die schnellen, ruhelosen, hektische Erlebnisse,
die uns täglich umgeben. Die ganze, von uns akribisch getaktete Zeit, nimmt uns unsere Ruhe, Menschlichkeit. Unsere Gesellschaft ist so stark leistungsorientiert, dass es schon fast selten geworden ist, dass unsere Kinder einfach mal Gelegenheit haben, auf Papier zu malen. Außerhalb eines Malkurses. Einfach mal, am Schreibtisch, Küchentisch, wo auch immer, eine Sonnenblume malen. Papier kann man toll besorgen, da müssen Sie nicht mal das Haus verlassen,…
Oder wir spielen mal wieder eine Runde Monopoly zusammen, MauMau, Mühle,…
Wann haben Sie das letzte Mal gespielt? Gemalt? Sich gepflegt gelangweilt? Das Essen geschmeckt und wahrgenommen, dass Sie sich in den Mund stecken?
Also ich für meinen Teil, ich schnapp mir jetzt nen Apfel und geh erst mal spazieren,…
In diesem Sinne,
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